Virtuelle Realität

Ich bin unter Wasser. Ich stehe auf einem Schiff, das vor langer Zeit untergegangen sein muss. Blicke ich nach oben, sehe ich, dass da irgendwo, weit weg, die Wasseroberfläche sein muss. Und da, da kommt ein riesiger Fisch auf mich zugeschwommen. Er ist so dicht dran, ich könnte ich berühren. Er zwinkert mir zu.

Ich bin natürlich nicht wirklich unter Wasser. Aber es wirkt so. Ich habe eine VR-Brille auf.
In der „Leichter Leben“-Sendung von Astro TV, in der ich zu Gast war, hatte ich auch (ebenfalls live in der Sendung) die Gelegenheit, eine Brille auszuprobieren, mit der ich in die virtuelle Realität abtauchen konnte.
Bisher hatte ich dazu noch nie die Gelegenheit. Und es ist der Wahnsinn.

Man vergisst zwar nicht, dass es nicht echt ist – aber es wirkt sehr echt. Dadurch dass die Brille blickdicht ist, denkt man wirklich, dass man auf diesem Unterwasser-Schiff steht. Man greift nach einem Gitter, das eigentlich nicht da ist. Was für die lustig aussieht, die einem dabei beobachten.
Normalerweise hat man auch noch Kopfhörer auf, um das ganze auch akustisch zu erleben. Vermutlich ist das Erlebnis dadurch noch intensiver.

Virtual Reality. Das wird sicherlich das ganz große Ding. Es gibt schon diverse Spiele. Man kann sich über das Internet auch mit anderen Spielern duellieren und unterhalten. Man kann durch solche Programme Reisen auf den Eiffelturm unternehmen oder auf Berge klettern. Und wer weiß – vielleicht ja auch bald richtig live. Nicht in dem Sinne, dass man live dort ist, aber dass die Bilder in der VR-Brille Live-Bilder sind.
Diese Entwicklung ist jedenfalls definitiv noch nicht zu Ende.

Auf Youtube kann man sich das noch mal ansehen (ab ca 22:30 min)


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Kommentare

21 Antworten zu „Virtuelle Realität“

  1. ThomasS

    Zumindest verheißt die moderne Technik, dass man sich keine illegalen und womöglich hirnschädigenden Drogen mehr reinschieben muss, um sich selbst solch außergewöhnliche Erlebnisse ganz anstrengungslos vom heimischen Wohnzimmer aus zu verschaffen. Das wäre schon mal ein Pluspunkt für die neue Technik. Andererseits haben LSD & Co immerhin noch die eigene Hirntätigkeit irgendwie „angekurbelt“. Das ist bei solch einer Maske nicht mehr der Fall! Hier bewegt sich deine Erlebniswelt in Grenzen, die jemand anders vorher für die User programmiert hat. Da wird quasi Standard in einem Bereich produziert, der höchst privat und persönlich ist: Dem Bereich der Fantasie und der eigenen Kreativität. Fast schon lässt sich von „Outsourcing“ dieser funktionen sprechen. Ich halte solch eine Entwicklung für bedenklich und auch für bedrohlich.

    Dein Mitgast in der Sendung ist schon auf dem richtigen Dampfer, wenn er sein kleines Kind nicht damit konfrontieren will. Auf lange Sicht sehe ich die gefahr, dass der Mensch zu einer Art von Cyborg mutiert mit virtueller Realität vorm Gesicht. Im gegenzug verkümmert aber unsere eigene innere Realität. Denn: Warum sollte man sich in Zukunft noch die Mühe machen, sich einen Wald oder einen See vor das innere Auge zu rufen, wenn man stattdessen einfach nur zu handeln braucht: Programm einschmeißen, Maske aufsetzen, fertig! (Gut, so unkompliziert schaut die verwendung in der Tat momentan noch nicht aus, aber wir befinden uns ja auch erst am Beginn dieser Entwicklung!)

    Dass gerade ein Sender wie Astro-TV, dem es ja offiziell sehr auf das spirituelle Wachstum seiner Klientel ankommt, diese Technik aufgreift und sie – nach meinem Empfinden – recht unkritisch vorführt, hat mich schon stutzig gemacht. Ich will denen nix Böses unterstellen, vielleicht war auch einfach nur Naivität im Spiel. Allerdings kann ich nur zur Vorsicht raten und dazu, seine erste Euphorie bissl im Zaum zu halten.

  2. RT

    Na ja, das ist ja kein investigatives Magazin. Die holen sich einfache Leute und probieren aus. So hatte ich den Eindruck.

    Was die Entwicklung angeht – ja, das wird spannend. Im Grunde ist es ja jetzt schon so, dass sich viele im Internet bewegen und dafür kaum noch rausgehen. Man hat den Einruck, nicht allein zu sein, ist es aber.
    Darüber haben wir im Off auch gesprochen – ob es einen Waldspaziergang ersetzt – mit der richtigen, frischen Luft und der Ruhe. Wobei man ja Gerüchte sicherlich auch irgendwann transportieren kann.

    Und die Drogen? Joa, wer drauf steht, nimmt die sicher zusätzlich auch noch.

  3. ThomasS

    „Man hat den Einruck, nicht allein zu sein, ist es aber.“

    Besser so als umgekehrt.
    Dass du denkst, dass du allein bist, was aber nicht der Fall ist.

    Aufhalten lässt sich der „Fortschritt“ ohnehin nicht.
    Irgendwann wird es auch „Counter Strike“ im 3D-Format geben, mit einem waffenähnlichen Instrument als Joystick.
    Hallelujah!
    Vermutlich wird das Programm früher oder später auf dem Index landen, aber geben wird es sowas. Und sei es als Freeware. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

    Und nein, ich rede hier gar nicht von Gewöhnungseffekt, Hemmschwellensenkung und ähnlichem psychologischem Blabla. Ich rede von Training. Der Attentäter von München hat sich laut Medien gut vorbereitet und er hat mit Ballerspielen seine Abschüsse trainiert. Das war ja meines Wissens ursprünglich auch der Sinn des Programms, bevor es auf dem freien Markt landete: Schießtrainig für die US-Marines!

  4. ThomasS

    Die Geschichte hat erwiesen: Wozu der Mensch in der Lage ist, das setzt er früher oder später auch in die Praxis um. Ethische Maßstäbe und Richtlinien können die Entwicklung bestenfalls verzögern. Aufhalten können sie sie nicht.

    Ein deutscher Schlagersänger, der sich Roy Black nannte, hat in den 1960ern Furore gemacht mit einer Schnulze, deren Titel lautete „Du bist nicht allein“. Eine deutliche Botschaft, die aber ebenso missverständlich ist wie zweischneidig. Roy Black bzw. sein Texter hat das damals im netten Sinne gemeint: Wenn du dich einsam fühlst und „träumst von der Liebe“, dann gibt es auf der Welt bzw. im Universum viele, die ebenso drauf sind wie du. Viele mit derselben Empfindung, mit derselben Lebenseinstellung.

    „Du bist nicht allein“ … das kann aber auch ganz profan gemeint sein. Aber dann wird es mies! Jeder zynische Gefängniswärter könnte das als Morgengruß seinen Gefangenen, jeder Kranken- oder Altenpfleger seinen Patienten vorsingen. Doch geht es in dieser Lesart keineswegs um Gleichgestimmtheit der Herzen (vermutlich eher im Gegenteil), sondern ganz konkret um Aufsicht und Beobachtung. Wenn es sein muss, rund um die Uhr. Und Verrichtungen, bei denen jeder Mensch normalerweise gern allein ist, nicht ausgenommen.

  5. ThomasS

    So ein Sender wie Astro-TV beschäftigt sich ja vor allem mit der Frage, ob wir allein sind. Entweder allein im Universum oder allein und gottverlassen in die Welt geworfen. Soweit ich orientiert war, wird diese Frage vom Sender auch gleich beantwortet, nämlich kategorisch mit „nein“. Dass da auch mal ganz unbefangen und ohne spirituelles Gedöns über Themen wie „Wetten dass“ diskutiert werden kenn, hat mich echt positiv überrascht. Weiter so! Dann wird das vielleicht irgendwann noch ein ganz normaler TV-Sender.

    Falls noch Zuschauer von Astro-TV hier mitlesen, habe ich in meinem vorigen Kommentar eigentlich schon alles gesagt. Nochmal zusammengefasst: Es gibt eine Variante des Themas „Du bist nicht allein“, die ich akzeptiere. Und es gibt eine andere Variante, die ich nicht akzeptiere. Dabei spielt es für mch auch gar keine Rolle, ob da außer- oder überirdische Kräfte im Spiel sind oder sonst eine „höhere Macht“, und sei sie menschenmöglich bzw. technisch genriert. Dabei spielt es auch keine Rolle, dass ich mich als Einzelperson dagegen nicht wehren kann. Soweit ich weiß, ist das menschliche leben begrenzt. Somit bleibt immerhin noch der Tod als Hoffnung, wenn es im leben nichts mehr zu hoffen gibt.

  6. RT

    Ich glaube nicht, dass das ein ganz normaler Sender wird. 😀

    Dass ich denke allein zu sein, es aber nicht bin, kann ja auch positiv sein.

  7. ThomasS

    Anders ausgedrückt: Bevor wir tot sind, wissen wir so gut wie gar nichts über die wahre Beschaffenheit des Lebens. Und falls wir hinterher darüber mehr wissen, können wir dies vermutlich nicht mehr mitteilen. Oder doch? Ich kann’s abwarten.

  8. ThomasS

    „Dass ich denke allein zu sein, es aber nicht bin, kann ja auch positiv sein.“

    Was wäre denn für dich so „positiv“ an einer unfreiwilligen Rund-um-die- Uhr-Überwachung?!?

  9. RT

    Wieso heißt „nicht allein“ für dich nur Überwachung?

  10. ThomasS

    https://youtu.be/xB7tsVX6XmQ

    (Roy Black: „Du bist nicht allein“, falls es jemand nicht kennt.)

    Mittlerweile weiß ich, die Freischaltung dauert jetzt erstmal, da ich einen Youtube-Link gepostet habe, der zunächst überprüft werden muss.

    Über Regeln Bescheid zu wissen, die dich betreffen, tut gut.
    Nicht darüber Bescheid zu wissen, macht Angst.

  11. ThomasS

    „Wieso heißt ’nicht allein‘ für dich nur Überwachung?“

    Gegenfrage:
    Was genau verbindest denn du mit „nicht allein“, wenn du die sympathische Auslegung von Roy Black (Seelenverwandtschaft u.s.w.) mal ausklammerst?

  12. RT

    Warum sollte ich die ausklammern? Es gibt Menschen, die das Gefühl haben, allein zu sein, es aber nicht sind, weil sie eigentlich Freunde oder Familie haben, diese aber, warum auch immer, selten kontaktieren. Oder denen ihr Nicht-Alleinsein gar nicht bewusst ist.
    Deshalb stelle ich „allein“ und „nicht allein“ nicht nur in diesen technischen Kontext.

  13. ThomasS

    Youtube bietet mir übrigens auch noch eine „Du bist nicht allein“ Version von Xavier Naidoo an, die ich jedoch nicht aufrufen kann. Ich weigere mich zu glauben, dass da wirklich der liebe Gott seine Hand im Spiel hatte. Dem lieben Gott scheinen sämtliche Kriege der Menschheit mehr oder weniger scheißegal gewesen zu sein. Zumindestens hat er sie nicht verhindert. Warum sollte es ihn jetzt kümmern, welche Videos wir zu sehen bekommen und welche nicht?!?

    Mit der jungen Katzenfreundin, die in das Roy Black Video reingeschnitten wurde, habe ich im übrigen nix zu tun. Die habe ich beim 1. Durchlauf auch gar nicht gesehen. Ich mag nicht mal Katzen.

  14. ThomasS

    „Es gibt Menschen, die das Gefühl haben, allein zu sein, es aber nicht sind, weil sie eigentlich Freunde oder Familie haben, diese aber, warum auch immer, selten kontaktieren. Oder denen ihr Nicht-Alleinsein gar nicht bewusst ist.“

    D.h. also, du hättest persönlich gar nix dagegen, wenn dich die „liebende“ Verwandtschaft z.B. auch unter der Dusche beobachtet oder im Extremfall beim Geschlechtsverkehr …?

    Ich bitte dich!
    Irgendwo muss doch die Privatsphäre beginnen.
    Oder bist du exhibitionistisch veranlagt?

  15. RT

    Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Dass man nicht allein ist, muss ja nicht heißen, dass man permanent nicht allein ist. Du hast eine echt seltsame Denke.

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