Viertel acht Acht: Aus für Julian Reichelt

MO 18.10.2021 | 20.15 Uhr | Bild

Soll Christian Lindner Finanzminister werden? Es ist ein sehr aufregendes Thema, das am Montagabend in der Bild-Talkshow „Viertel nach Acht“ besprochen wird. Hans-Ulrich Jörges liefert eine interessante Analyse.
Ja, also, unter normalen Umständen wäre das wirklich total interessant gewesen. Dass aber Moderator Paul Ronzheimer ein bisschen abwesend wirkt, hat einen Grund: Es gibt an diesem Abend ein viel aufregenderes Thema: Bild-Chef Julian Reichelt ist nicht mehr Bild-Chef. Gefeuert. Neue Enthüllungen zu seinem Führungsstil hat bei Springer dazu geführt, dass man Reichelt offenbar nicht mehr halten kann.

Normalerweise werden bei „Viertel nach Acht“ (also, eigentlich müsste die Sendung ja natürlich „Viertel Neun“ heißen) die heißen Themen des Tages besprochen.
Um Reichelt ging es aber erst ganz am Schluss, denn da konnte Ronzheimer nicht mehr an sich halten. Unter Tränen sagte er, es sei ein schwerer Abend. Er wolle sich bei Julian Reichelt bedanken. Er habe „Bild live“ erfunden und „Viertel nach Acht“ erfunden, er sprach von „journalistischen Glanzleistungen“, von seinen Ideen, von seiner Power und davon, dass er viele Menschen bei Bild geprägt habe. „Julian, wir denken an dich!“
Warum Julian Reichelt nicht mehr bei Bild ist, hat Paul Ronzheimer vorsichtshalber nicht erwähnt, vermutlich hätte er da dann wirklich heulen müssen, angesichts der Verfehlungen, um die es da offenbar geht. Bild hat auch in den schriftlichen Meldungen nur den Wechsel verkündet – nur nur extrem vage den Grund dafür.

Neben Ronzheimer und Jörges gab es drei weitere Gäste. Eine Frau aus der Bild-Redaktion schloss sich den Wünschen an, Bela Anda wollte dann auch noch was sagen, und es ist ein Wunder, dass nicht gleich noch das ganze Team an der Kamera vorbeigelaufen ist – entweder mit einem Schweigemarsch oder mit „Ich wollte auch noch was sagen.“
Dem Einzigen, der das komisch vorkam, war Hans-Ulrich Jörges. Er meinte angesichts des Sendungsendes, dass das ja eigentlich er Beginn einer Diskussion sein müsse, und weil keine zeit mehr sei, wolle er lieber gar nichts sagen. Bei der unangenehmen – wenn auch verständlichen – Heulerei um Jörges herum, fand er dann doch noch gute Worte in dieser seltsamen Situation.

-> Der Ausschnitt aus der Sendung bei Twitter


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