Zuhause mit Sido

FR 01.05.2020 | 8.00 Uhr | Youtube

Zwölf Stunden live bei Sido. Jeden Freitag. Die Coronakrise macht’s möglich.
Seitdem wir alle zu Hause sitzen und möglichst wenig raus gehen sollen, bringen Fernsehen und Internet viele neue spannende Formate hervor. Mal sind es nur Konferenzschaltungen, es gibt viele neue Konzertformate und auch Vlogs, nicht nur rund um das Coronavirus.

Sido, bekannt als Rapper, aber auch allgemein als guter Entertainer, macht keine halben Sachen. Aus einem großen Loft sendet er momentan freitags von 8 bis etwa 19.45 Uhr fast zwölf Stunden live: „Zuhause mit Sido“ heißt die Show auf Youtube, auch wenn sie nicht bei ihm Zuhause stattfindet, was aber nicht so wichtig ist.
Gemeinsam mit Chris Guse verbringt er mit bis zu 30.000 Zuschauern den halben Tag. Sie spielen Onlinespiele, sie schauen Videoclips, die sprechen mit Gäste, die per Internet zugeschaltet werden oder auch vorbeikommen. Und am Ende der Show gibt es ein kleines Konzert. Anfangs trat Sido allein auf, inzwischen waren auch Nico Santos und diesen Freitag Mark Forster dort. Sie sangen allein und auch mit Sido zusammen.

Es gibt aber auch Phasen, da passiert einfach nichts. Da liegt Sido ein bisschen faul auf dem Sofa rum, manchmal ruht er, manchmal meditiert er. Das könnte man langweilig finden, und genau genommen ist es dann auch ein bisschen langweilig. Aber es funktioniert trotzdem als eine Art Tagesbegleitprogramm, wo man nicht immer so genau hingucken muss, wo man nebenbei auch mal andere Dinge erledigen kann. Und wenn man weiß, dass in 20 Minuten wieder eine Aktion geplant ist, dann wartet man eben so lange ab und kann eben noch ein paar Arbeiten erledigen.

„Zuhause mit Sido“ bietet immer wieder Höhepunkte. Auch wenn sie manchmal bizarr sind. Am Freitag setzte sich Chris Guse auf das Dach des Studiolofts, um dort zu probieren, ob er die schwedische Spezialität Surströmming essen kann. Das ist ein Fischgericht, Heringe, die in Salzlake eingelegt sind und dort durch Milchsäurebakterien gegärt sind. Das riecht wohl sehr – oder eher: Das stinkt offenbar bestialisch und schmeckt scheinbar widerlich. Sido erinnerte sich mit Schmerzen daran und wollte schauen, ob Guse (genannt: der Hobbit) das schafft. Und Guse verspachelte das Zeug, und Sido musste nur einmal erneut dran riechen, um einen Würgereiz auszulösen.
Nicht wirklich originell – aber dann doch spannend und sehr lustig.

Mal veranstaltet Sido kleine „Mensch, ärgere dich nicht“-Turniere und bringt da auch mal Kinder zum heulen. Oder er spricht mit dem Youtuber Tanzverbot, auf der Madeira festsitzt. Oder eben Mark Forster, der ein kleines Konzert gibt.

„Zuhause mit Sido“ ist ein unaufgeregtes, entspanntes Format, das sehr von Sido selbst und seinem Techniker und Organisator Guse lebt. Ein sympathisches Duo, dem man gern zusieht, wenn man sich drauf einlassen kann, dass eben auch mal (fast) nichts passiert.
Sido macht’s Spaß, und er hat auch schon angekündigt, dass er das Format fortsetzen, wenn die Quarantäne aufgehoben ist – dann aber vielleicht nicht mehr von 8 bis 8.

-> Die Youtube-Seite „Bei Sido“. Dort wird die Live-Show gestreamt, allerdings nicht komplett archiviert, sondern nur in Ausschnitten.


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