Deutschland sucht den Superstar: Das große Finale 2020

SA 04.04.2020 | 20.15 Uhr | RTL

Ramon Roselly ist Deutschlands 17. Superstar.
Na ja, die Sache mit dem „Superstar“ ist ja nicht so einfach. Sicherlich hat Deutschland ein paar mehr Superstars, aber wenn es heißt „Deutschland sucht den Superstar“, dann wird am Ende eben auch einer gefunden. Wobei der Sieg in der Castingshow nicht heißen muss, dass wirklich ein Superstar gefunden ist.
Deutschlands 16. Superstar hieß 2019 Davin Herbrüggen. Er hielt sich mit seiner Singele genau eine Woche in den Charts, dann war’s das. Bis auf Krankenkassen-Reklame.

Bei Ramon Roselly könnte das anders sein. Der der junge Mann aus Zschernitz in Nordsachsen singt Schlager – und es ist nicht mal Schlager-Pop. Er hat sich die ganz alten Hits ausgesucht, singt so was wie „Rote Lippen soll man küssen“ oder „Du hast ja Tränen in den Augen“ oder „100 Jahre sind noch zu kurz“. Es sind die ganz alten, scheinbar unmodernen Songs, die er wieder vorkramt und die er in die heutige Zeit überträgt. Es sind Lieder, die irgendwie eine sympathische, gute Laune verbreiten, aber bei weitem nicht mit Mallorca-Schlager zu tun haben.
Damit besetzt er eine Nische, und damit könnte er abseits des DSDS-Rummels Erfolg haben – zumindest ist seine Chance alles andere als schlecht.
Dass sein Sieg nicht überraschend war, erkennt man daran, dass Dieter Bohlen mit „Eine Nacht“ einen Song geschrieben hat, der zwar von allen vier Finalisten eingesungen worden ist, der aber für Ramon Roselly perfekt komponiert worden ist.

Damit endet eine denkwürdige DSDS-Staffel. Während in der ersten Live-Show wenigstens noch Freunde und Familien der Kandidaten im Studio jubeln durften, herrschte in den letzten drei Shows weitgehend Stille. Wegen des Coronavirus musste auch „Deutschland sucht den Superstar“ ohne Publikum auskommen. Man behalf sich mit eingespieltem Applaus, und für die Zuschauer machte es letztlich nur wenig Unterschied. Für die Kandidaten war es jedoch schade, dass sie nie die Chance hatten, vor großem Publikum auftreten konnten, was ja der eigentliche Reiz der Live-Shows ist.

Denkwürdig war natürlich auch der Wechsel in der Jury für die Live-Shows. Nachdem sich Xavier Naidoo ins Aus geschossen hat, wurde er durch Florian Silbereisen ersetzt. Und der hat seine Sache erstaunlich gut gemacht – sehr viel besser als Xavier Naidoo. Silbereisen hat große Ahnung von Musik und Performance, und man merkte, dass seine Kritiken fundiert waren. Dass die Staffel recht schlagerlastig war, kam ihm wahrscheinlich auch zugute.

Jetzt wird es spannend, zu sehen, wie sich Ramon Roselly in der Schlagerwelt schlägt – wenn denn irgendwann die Coronavirus-Zeit zu Ende ist…

-> Die Sendung bei TV Now


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