Luke, allein zu Haus

DI 24.03.2020 | 18.00 Uhr | Sat.1

Das Fernsehen entdeckt ein ganz neues Genre für sich: Die Corona-Not-Sendungen. Das sind Shows, in denen die Promis zu Hause sitzen und sich per Videochat zusammenschalten.
Weil wir ja jetzt alle zu Hause sitzen müssen, sind solche Durchhalte-Unterhaltungsformate auch durchaus sinnvoll. Zumal sie vermutlich sehr wenig kosten und günstig Sendezeit füllen. Andererseits ist Unterhaltung in der momentan schwierigen Zeit sehr wichtig, und es ist erstaunlich wie flexibel und ideenreich die Sender plötzlich sind, wenn es heißt, neue Formate an den Start zu bringen. Nicht nur wegen der Formate an sich, sondern auch das Tempo ist atemberaubend.

Am Donnerstag war Sat.1 der Vorreiter für ein Coronavirus-Sonderprogramm. Der Sender kündigte ein neues Format an, das schon vier Tage danach auf Sendung gehen sollte. Luke Mockridge meldet sich nun montags bis freitags um 18 Uhr mit seiner neuen Sendung – live!
Allerdings hat der Titel „Luke, allein zu Haus“ einen Haken. Luke ist nicht allein, und Luke ist nicht zu Hause.
„Luke, allein zu Haus“ wird in einem Studio produziert, es gibt eine sehr kleine Kulisse, und so ein bisschen erinnert alles an „TV total“, nur einige Nummern kleiner.

Das Konzept: Luke Mockridge möchte uns die Zeit des zu Hause Rumsitzens versüßen und Quatsch machen. Am Montag haben allerdings alle Beteiligten gemerkt: Nur eine Idee zu haben, reicht nicht. Luke Mockridge wirkte im Laufe der Stunde, als ob er selbst gemerkt hat, dass sich das alles nicht trägt. Viel Leerlauf und Videochats, die wegen des schlechten W-Lans im Studio nicht so richtig funktionierten.
Einerseits wirkte das alles wie ein gesendetes Nichts. Aber andererseits war das eine spannende Art zu scheitern, denn das muss man sich ja auch erst mal trauen.
Wir als Zuschauer sind vom Fernsehen nur perfekte Abläufe geplant. Alles funktioniert, und war diese Improvisation, diese Langeweile schon wieder spannend.
Aber an einer ersten Sendung lässt sich ja oft wenig über das sagen, worauf es hinauslaufen soll.

Am Dienstag wirkte „Luke, allein zu Haus“ schon sehr viel durchdachter. Zwar war Luke wieder nicht allein – ein Aufnahmeleiter und die Kameraleute, aber auch Schauspieler Frederick Lau war zu Gast und brachte Stimmung rein. Luke schaltete seine Mutter dazu, außerdem ging es in eine Familie, die auch zu Hause ausharrt.
Es ist keine perfekte Unterhaltung, es ist nicht die ganz große Nummer – aber für die aktuelle Kontaktsperre-Zeit ein nettes Format für den Vorabend, das hoffentlich noch ein paar spontane Überraschungen bereit hält. Das entwickelt sich sicherlich noch weiter.

-> Die Sendung bei Joyn


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