Bonusfamiljen

DI 01.10.2019 | Netflix

Serien heutzutage müssen immer außergewöhnlich sein. Sie müssen packen, sie müssen Action haben, immer wieder eine Wendung haben, einfach cool sein. Besonders seit es Netflix und Co. gibt.
All das hat „Bonusfamiljen“ eher nicht. Auch wenn es bei Netflix läuft. Die schwedische Serie hat dafür ganz andere Qualitäten. Sie fällt in die Kategorie der Familienserien, die das normale Leben zeigt, die man völlig entspannt anschauen kann, bei der man auch nicht immer total konzentriert sein muss, weil sonst die Gefahr besteht, gar nichts mehr zu kapieren, weil die Story so kompliziert ist.

Wobei: normales Leben. Was ist heute schon normal? Die drei Staffeln von „Bonusfamiljen“ werden von Netflix in Deutschland als „Die Patchworkfamilie“ promotet. Denn das Familiengefüge in dieser Serie ist nicht ganz einfach. Da gibt es Lisa und Patrik. Sie sind in zweiter Ehe verheiratet, haben beide einen vorpubertierenden Sohn. Die beiden Kinder wiederum leben zur Hälfte auch bei ihren jeweiligen Eltern, die auch jeweils neue Partner haben.
So dreht sich „Bonusfamiljen“ letztlich um drei Familien, die eigentlich doch irgendwie eine Familie ist.
Es geht um Konflikte zwischen den Kindern, zwischen Kindern und Erwachsenen, um Jobprobleme – Freude, Freunde, gute und schlechte Zeiten.

So wachsen einem diese Menschen in den bislang 30 Folgen ans Herz. Und das ist das beste, was einem eine so erfreulich unaufgeregte Serie bieten kann. Die Schweden können zum Glück nicht nur harte Krimis.
Demnächst soll es eine deutsche Adaption geben – die „Bonusfamilie“ soll 2020 im Ersten laufen. Ich bezweifele, dass sie mit dem Original mithalten kann.


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