Toni, männlich, Hebamme: Allein unter Frauen

FR 08.02.2019 | 20.15 Uhr | Das Erste

Diese neue Serie sorgte schon im Vorfeld für viel Aufmerksamkeit. Und schon der Titel verrät, warum das so ist: „Toni, männlich, Hebamme“.
Ein Mann in einer Frauendomäne – das ist der Stoff, der die Menschen bewegt. Auf jeden Fall die Menschen in den Medien, die alle ganz begeistert waren und den Auftakt am Freitagabend im Ersten oft gleich mal zum Film des Tages erklärten.

Es geht um Toni Hasler. Er ist in der Klinik die einzige männliche Hebamme. Aber er eckt an im ach so frauendominierten Umfeld. Er wird gefeuert und muss sich nun Gedanken machen. Nebenher hat ihn auch seine Frau verlassen, wegen einer Affäre beim Karneval. Eine Gynäkologin sucht eine neue Hebamme, Toni meldet sich bei ihm. Was sie zunächst nicht weiß: Sie ist Tonis Karnevalsaffäre gewesen – unter einer Maske.

Hui, viel Erregungsstoff, aber am Ende geht alles einigermaßen glatt aus, Toni bekommt seine Praxis bei der Hebamme, und die Serie kann damit wohl beginnen.
Wäre in der Tat recht gut gewesen, wenn dieser Toni nicht so ein Unsympath wäre.
In der ach so frauendominierten Welt fällt er durch flache Unverschämtheiten auf. Das sind die Momente, in denen er einfach nur widerlich ist.
Gut wäre der Film aber auch gewesen, wenn der Hauptdarsteller ein guter wäre. Leo Reisinger spricht seltsam monoton. Man nimmt ihm kaum einen seiner Dialoge ab, weil sie auswendig gesprochen klingen. Betonungen gibt es oft nicht. Hinzu kommen die Stimmfarbe, vielleicht auch ein schlecht abgemischter Ton. Und der Dialekt, der es noch unverständlicher macht.
Deshalb war dieser Serienstart leider eher ein Reinfall. Weil: Was nutzt ein spannender Stoff, wenn die Hauptfigur einfach nichts hermacht, so schrecklich uncool und altbacken ist?


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