Late Night Berlin

MO 24.09.2018 | 23.10 Uhr | ProSieben

Dass diese bewegten Zeiten auch viel Stoff für gute Satire bieten, das zeigen Sendungen wie „heute show“, „extra 3“ oder das „Neo Magazin Royale“ jede Woche.
„Late Night Berlin“ auf ProSieben wirkt dagegen wie ein kreativer Bankrott. Dass das allein am Moderator Klaas Heufer-Umlauf liegt, kann man allerdings nicht sagen. Es liegt sicher auch am Autorenteam dahinter.

Am Montagabend gab es einen Beitrag, in dem Sidekick Jakob Lundt Leute in einer Art Museum auf den Arm nehmen musste. Klaas Heufer-Umlauf sagte ihm per Knopf im Ohr, was er sagen sollte. Mal abgesehen davon, dass die Idee inzwischen sehr alt und verbraucht ist – Jakob Lundt ist leider nicht derjenige, der das besonders witzig umsetzen kann. Zu steif und schüchtern ist er – und letztlich schlicht nur wenig lustig. Ein netter Typ, aber nicht der richtige Mann für diese Stelle. Auch als Sidekick wirkt er nicht gerade präsent, dass er bei der Band sitzt, aber nicht spielen kann, ist albern und uncool.

In einem zweiten Beitrag gab es eine Umfrage unter Passanten, die ihre abgedrehten Antworten aber abgelesen haben. Das war natürlich der Gag, aber die Leute lasen ihre Antwort so mies ab, dass der Witz leider auch da auf der Strecke blieb.

„Late Night Berlin“ wirkt wie die Fortsetzung vom „Circus Halligalli“. Der hat aber nur im Zweiergespann mit Joko und Klaas funktioniert. Eine Late Night sollte aber anders laufen als eine einstmals gute Comedy- und Personalityshow.
Die Sendung von Montag hat leider gezeigt, dass es an neuen Einfällen mangelt – und auch noch an der guten Umsetzung der aufgewärmten Ideen.

Klaas Heufer-Umlauf hat Potenzial, und „Late Night Berlin“ hat sowieso viel Potenzial. Umgesetzt wurde das Montagabend in eklatanter Weise überhaupt nicht.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert