phoenix vor Ort: Unionskrise

MO 02.07.2018 | 22.10 Uhr | phoenix

Tritt Horst Seehofer zurück? Tritt er vielleicht doch nicht zurück? Wer weiß das schon so genau, und deshalb waren die Medien und überhaupt halb Europa tagelang in Aufruhr.
Am Montagabend unterbrach phoenix mal wieder das laufende Programm für eine Sondersendung, weil Horst Seehofer in Berlin verkündete, dass er nun doch Innenminister bleibt und irgendwie nun ja alles tutti ist. Im Asylstreit habe es nun doch mit der CDU Kompromisse gegeben – oder, wie Horschte sagte: Alle Forderungen erfüllt.

Der Ego- und Angsttrip von Seehofer und seiner Regionalpartei CSU – seit Sonntagabend beschäftigten sich hunderte Reporter, Moderatoren und Kommentatoren mit der Frage, wie es denn um den Innenminister steht. Ein Horst Seehofer lässt sich immerhin nicht von Merkel rausschmeißen, er tritt auch nicht zurück. Nein, die Dramaqueen bietet seinen Rücktritt an, um sich dann 24 Stunden lang von allen möglichen Leuten bitten zu lassen, doch bitte bitte zu bleiben, weil… weil… also, darum eben.

Dass die kleine Partei aus Bayern einen ganzen Kontinent wegen einer Frage dermaßen in Geiselhaft nimmt, obwohl es in Deutschland eigentlich viel drängendere Probleme gibt, ist der eigentliche Skandal. Als der phoenix-Reporter am Montagabend dann orakelte, was denn Seehofers Worte nun bedeuten könnten, war wohl wieder ein Stück mehr Politikverdrossenheit draußen vor dem Fernseher aufgebaut worden. Danke, Horst.


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