zibb-Sommergarten: Takeo Ischi

DO 10.08.2017 | 18.30 Uhr | rbb

„Wiar i binauf d’Alm aufi ganga, hab mer wolln mei Bibi-Henderl fange. Gel mei Bibi-Hendl, gel bi-bi, gel mei Bibi-Hendl, jetzt duckst Di!“
Und dann fängt er an zu jodeln. Und zu gackern.

Takeo Ischi habe ich das erste Mal irgendwann Mitte der 90er gesehen. Damals gab es das wunderbare „Zapping“ auf premiere, wo jeden Tag die seltsamsten Fernsehausschnitte des Vortages liefen.
Da tauchte er irgendwann auf. Der Japaner hatte eine bayerische Tracht an, sang ein Lied, in dem Hendl vorkamen, was man aber wegen des urbayerischen Dialekts mit japanischem Slang nicht verstehen konnte, und dann jodelte er und gackerte er – und machte dazu Flügel-Flug-Bewegungen. Und schon damals dachte ich: auweia.

Inzwischen ist Takeo Ischi 70, meine erste Begegnung mit ihm ist mehr als 20 Jahre her. Und noch immer macht er dasselbe: jodeln und gackern. Am Donnerstagabend war er damit zu Gast im „zibb-Sommergarten“ des rbb.
Nun frage ich mich ja einerseits, warum man sich diesen peinlichen Auftritt in die Sendung holt. Da hoppelte der 70-Jährige durchs Bild, natürlich ist es immer eine Geschmacksfrage. Aber es ist unsäglich, und das mittlerweile seit Jahrzehnten. Zumal zwar das Playback mit Technorhythmen aufgefrischt worden ist, der Gesang aber klingt wie damals, in den frühen 90ern. Wie würde das wohl live klingen?

Möchte man wirklich ein Leben lang als der lustig-irre Japaner (Ischi kommt aus Tokio, lebt aber inzwischen in Deutschland) auftreten und sich lächerlich machen? Takeo Ischi scheint das zu wollen. Oder zu müssen. Aber beim rbb hätte man sich diese Nummer gern verkneifen können. Gibt doch sicherlich noch andere Künstler, die was drauf haben.


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