Spiegel TV: Erst Dschungel, dann Politik

SO 22.01.2017 | 23.35 Uhr | RTL

Bei „Spiegel TV“ sind sie mal wieder absolut angewidert vom RTL-Dschungelcamp. Absolut nicht ihr Niveau und großer Ekelpickel-Alarm in der Redaktion.
Nun lief die Sendung am Sonntag aber direkt nach dem Dschungelcamp, und diese Top-Einschaltquoten wollte man dann aber doch gern mitnehmen.
Und deshalb liefen die eigentlich wichtigen Beiträge über das Treffen der Rechten in Koblenz und über Nazis in den USA erst weit nach Mitternacht.
Stattdessen musste man – damit die Zuschauer auch ja nicht umschalten – noch angewidert über den Dschungel berichten.

Aber, wie gesagt, die „Spiegel TV“-Leute ekelt das alles an, und dieser Ekel war dem Beitrag deutlich anzumerken. Man berichtete über Dschungelkönig Menderes, der sich jetzt mit Luftproblemen im Magen rumschlagen muss. Genüsslich zeigte man, wie Sophia Wollersheim nicht zu einer „Gala“-Party durfte. Und wie Joey Heindle vor sich hinwurschelt.
Der im Gesicht grotesk entstellte Wolfgang Joop lamentierte über groteske Figuren im 2017er-Camp, und auch ihm fiel der Ekel regelrecht aus der ziemlich ramponierten Visage. Ganz grauenvoll findet er übrigens Kader Loth. Aus dem aktuellen Dschungel hat er zwar nichts gesehen, aber er fand sie trotzdem grausam, und fast schien es, als ob aus den restaurierten Augenwinkeln Tränen der Empörung fielen.

Da hatten sie bei „Spiegel TV“ vermutlich ein paar Erektiönchen, als sie ihren hämischen, fast schon bösartigen Dschungel-Beitrag bei RTL über den Äther schicken durften.

Danach blieb „Spiegel TV“ übrigens auf der billigen Boulevardschiene. In dem Bericht über die rechte Sause in Koblenz ging es ausschließlich darum, dass man nirgendwo so richtig filmen durfte. Das kann man machen – aber bei denen, die ständig „Lügenpresse“ schreien, wird man mit so einem selbstherrlichen Gefasel auch nichts erreichen.
Natürlich muss man darauf aufmerksam machen, dass die AfD von freier Presse nichts hält und geradezu in grotesker Stasi-Manier entscheidet, was man über sie sagen darf – aber bei „Spiegel TV“ verließ man sich auf das eigene Gejammer, wirklich Handfestes hatte man nicht zu sagen. Leider ziemlich billig und überhaupt nicht hilfreich.


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