Gutes Wedding, schlechtes Wedding

DI 27.12.2016 | 22.15 Uhr | rbb

Was im Theater eine tolle Sache ist, muss im Fernsehen noch lange nicht funktionieren. Im rbb lief am Dienstagabend die vierteilige Serie „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ an.
Viele Berliner werden wissen, dass es sich dabei um eine Theatersoap handelt, die seit Jahren im Primetime-Theater in Berlin-Wedding aufgeführt wird. Und das mit großen Erfolg, was natürlich auch daran liegt, dass es sich um lustige Geschichten handelt, die auf der Bühne einfach gut funktionieren.

Im Fernsehen nicht. Das heißt: So genau weiß ich das nicht. Ich habe nämlich nur gut 40 Prozent der Handlung verstanden. Also rein akustisch. Die Toncrew muss Urlaub gehabt haben, als das Ding gedreht worden ist. Allerdings nuscheln viele der Darsteller auch dermaßen, dass sie schlicht nicht zu verstehen sind. Der Witz der Serie ist, dass da Leute badisch sprechen, einen türkischen Akzent haben – oder eben nuscheln. Oder beides. Und wenn sie nicht nuscheln, sprechen sie zu leise. Oder sind vom dämlichen Hintergrundgelächter übertönt, wobei ich eigentlich dachte, dass das deutsche Fernsehen sich vom Tonbandlachen längst verabschiedet hat – hat man beim rbb wohl nicht mitbekommen.
Deshalb kann ich jedenfalls gar nicht so genau sagen, worum es in Folge 1 überhaupt ging. Also, ähm, wahrscheinlich um Weddinger Probleme.

Um gekünstelte dazu. Im Theater ist das lustig, im Fernsehen wirkt das alles gewollt. Lauter Klischee-Charaktere in sterilen Kulissen führen eher zu Stirnrunzeln als zu Lachern.
Dann lieber doch mal wieder ins Primetime-Theater.


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