Glücksrad

MI 02.11.2016 | 19.25 Uhr | RTLplus

Ich kann mich noch gut an die Computerspiel-Variation vom „Glücksrad“ erinnern. Sie hatte damals einen echten Billiglook im Vergleich zu dem, was da immer auf Sat.1 zu sehen war.
Genau so sieht die Show jetzt bei RTLplus aus. Inklusive der Buchstabenfee.

Unter den vier Neuauflagen der alten Gameshows bei RTLplus ist das „Glücksrad“ die schwächste. Denn dieser Sendung sieht man am stärksten an, dass RTLplus dafür nur ein Minibudget hat.
Die Beträge auf dem Rad sind lächerlich klein. Am Ratepult ist nicht mal Platz für Moderator Jan Hahn, der die ganze Zeit blöd in der Gegend rumstehen muss. Die Buchstabenwand ist eine LED-Anzeigetafel (ja, das war bei 9live und Kabel 1 auch schon so), und Buchstabenfee Isabel Edvardsson muss die Buchstaben nicht umdrehen, sondern antippen. Eigentlich ist die überflüssig. Dafür macht sie Bewegungen wie eine in den 90ern programmierte PC-Spiel-Figur, sie tanzt und hebt die Arme, wenn jemand gewinnt. Wie ein Roboter.

Moderator Jan Hahn wirkt meist sehr gelangweilt, und sehr ausfüllend ist die Moderation der Show auch nicht. Man kann nur für ihn hoffen, dass ihm RTL auch noch andere, spannendere Shows gibt.

Und sonst? Drei überflüssige Schnellraterunden, um zu ermitteln, wer zuerst drehen darf. Früher war jeder der drei Kandidaten in den drei Runden einmal als erstes dran. Das war sinnvoll.
Auch sollte man den Leuten von RTLplus mal sagen, dass die Show „Glücksrad“ heißt und die Spannung auch darin besteht, zu schauen, wohin sich das Rad dreht. Leider sieht man das oft erst, wenn es schon auf einem Betrag steht.

Und dann die, ähm, Gewinne. Sachpreise („Ich nehme die gesamte grüne Gewinnpalette.“) gibt es schon lange nicht mehr, dabei wäre das doch sicher auch eine Möglichkeit, Kohle reinzubekommen – für eine Dauerwerbesendung. Stattdessen gibt es ein bisschen Kohle, und das Finale – die Bonusrunde – besteht aus einem Geldgewinn aus einem vorher gezogenen Umschlag. Wenn der Kandidat Pech hat, sind nur 150 Euro drin. Gähn.
Ein bisschen mehr Mühe und Aufwand hat das Glücksrad auch 2016 verdient.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Glücksrad“

  1. […] nach und nach alte Gameshows zurück auf den Bildschirm. Das ist nicht in allen Fällen gelungen. Insbesondere das neue “Glücksrad” wirkt billig. Es kommt aus dem selben kleinen Studio, in dem auch “Familien-Duell”, “Ruck […]

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