Kein Aus für Servus TV

Aus für Servus TV! Heiß es jedenfalls am Dienstag.
Am Mittwoch war schon wieder alles anders. Doch kein Aus.

Servus TV sendet aus und für Österreich, hat aber auch den Anspruch, in Deutschland wahrgenommen zu werden. Doch die Zuschauerzahlen sind mau. Das Programm ist anspruchsvoll, bietet viel Kultur und Brauchtum. Es ist oft nicht sehr massentauglich, aber man will ja gerade kein Mainstreamprogramm sein.
Red-Bull-Geschäftsführer Dietrich Mateschitz verkündete am Dienstag das Aus für Servus TV Ende Juni. Viele Millionen Euro seien verpulvert worden, der Erfolg aber bleibt aus.

Mittwoch plötzlich: Servus TV macht weiter. Es kam heraus, dass zwischenzeitlich beim Sender die Rede davon war, dass Mitarbeiter einen Betriebsrat gründen wollen. Fand Meister Mateschitz doof. Er verkündete die Senderschließung.
Die Mitarbeiter sollen sich nun geeinigt haben, dass man ja doch keinen Betriebsrat brauche. Nun war auch Mateschitz milde gestimmt und verkündete: Servus TV gibt’s weiter.

Finanzsorgen? War da was? Misserfolg?
Plötzlich alles wurscht.
Stattdessen hat sich der Senderchef nur geärgert, dass seine Mitarbeiter was machen wollten, was anderswo ganz normal ist.
Ein bemerkenswert schäbiger Vorgang.
Schäbig auch die Pressemitteilung, die der Red-Bull-Sender verschickte: „Basierend auf gegenseitiger Akzeptanz und Respekt sowie dem Verständnis der jeweiligen Positionen und Standpunkte kam es zu einem konstruktiven Gespräch betreffend Servus TV. Nicht überraschend für einen Betrieb, der für seine hohen sozialen Standards bekannt ist, lehnt die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter einen Betriebsrat ab.“
Mitarbeiter-Erpressung ist also hoher sozialer Standard? Die Androhung von Kündigungen basiert auf gegenseitiger Akzeptanz? Respekt?
Lächerlich.


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