FR 01.04.2016 | 20.15 Uhr | Das Erste
Wenn im Ersten zur Primetime das Programm geändert wird, weil jemand gestorben ist, dann muss das wohl ein ganz Großer gewesen sein. Und Hans-Dietrich Genscher war ein ganz Großer.
„Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihr Ausreise…“
Weiter ist Genscher am 30. September 1989 auf dem Balkon der deutschen Botschaft in Prag nicht gekommen – der Rest ging im Jubel unter.
Er kam nach Prag, um den Flüchtlingen aus der DDR zu sagen, dass sie in die Bundesrepublik ausreisen dürfen.
Dieser Halbsatz bleibt für immer im Gedächtnis vieler Menschen.
18 Jahre lang war der FDP-Mann Hans-Dietrich Genscher Bundesaußenminister, und es heißt, er war der Beliebteste.
Da ist was dran, er gehörte zu den „Machern“ der deutschen Wiedervereinigung, er setzte sich dafür ein, dass Deutschland 1989/90 wieder zu einem Land geworden ist.
Als er sich 1992 zurückzog, da war er gerade mal Mitte sechzig, haben das viele Leute bedauert, was ja heute nicht mehr so oft vorkommt, wenn ein Politiker zurücktritt.
Mit Genscher ist ein Stück deutsche Politgeschichte nicht mehr da.
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