Tiere wie wir

MI 15.07.2015 | 21.15 Uhr | Sat.1

Das ist wirklich die mit Abstand härteste Strafe, die je im deutschen Fernsehen zu ertragen war: sich von einer Ziege die Füße lecken und beknabbern lassen.
Und weil man diese Strafe nun wirklich niemandem zumuten will, ist die neue Show „Tiere wie wir“ auch so… ähm… na ja, spannend jedenfalls nicht.

Irgendwas ist bei der Entwicklung der neuen Unterhaltungssendung von Sat.1 schief gegangen. Jeden Mittwochabend dreht sich bei Jürgen von der Lippe alles um lustige Fragen rund um die Tiere.
Das ist nett. Muss sich aber bei der Produktion als unfassbar öde rausgestellt haben. Und warum sonst müssen Lacher in die Sendung reingeschnitten werden, die da garantiert nicht hingehören? Warum überhaupt ist besonders in den ersten Minuten sehr viel geschnitten worden? Und wieso macht man das nicht wenigstens so dezent, dass es nicht auffällt? Warum wirken die Promi-Kandidaten an einigen Stellen so gelangweilt?

Die Idee an sich ist völlig in Ordnung. Immerhin lernt der Zuschauer in „Tiere wie wir“ auch ein bisschen was. Aber der Witz, den Jürgen von der Lippe hat, kann sich kaum entfalten. Oliver Pocher und Bernhard Hoecker, die zur Stammbesetzung gehören, versuchen sich immer wieder die Bälle zuzuwerfen, was aber beim Publikum vor Ort kaum Reaktionen auszulösen scheint. Dazu musste zwingend irgendein Youtube-Star geholt werden, um auch junge Zuschauer zu locken (die sich dadurch aber bestimmt nicht locken lassen).

Und wer verliert, bekommt die Zehen genuckelt. Das ist an sich schon doof, aber Sat.1 macht es noch absurder: Vor den beiden Werbepausen verraten die Ausschnitte schon, wer am Ende verliert. Um ja nicht ein Fünkchen Spannung aufkommen zu lassen.
Es sei denn, bei Sat.1 hat jemand gedacht, dass der größte Cliffhanger ist, wie Youtube-Star Joyce den Ziegenknabber-Angriff übersteht – denn sie war es, die Mittwoch verloren hat.

„Tiere wie wir“: guter Ansatz von harmloser Unterhaltung – aber irgendwie dann doch vergeigt. Jedenfalls gibt es keinen Grund, nächste Woche wieder einzuschalten.


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