DI 24.03.2015 | 12.00 Uhr | Das Erste
Ein schrecklicher Nachrichtentag: Bei einem Flugzeugabsturz in den Alpen starben alle Passagiere und Crewmitglieder, etwa 150 Menschen. Die Maschine aus Barcelona sollte nach Düsseldorf fliegen, doch dort kam sie nie an.
Irgendwann nach 11.30 Uhr kamen erste Meldungen, um 12 Uhr ging Das Erste mit der „Tagesschau“ auf Sendung – und blieb es dann gute neun Stunden lang. Das Erste ging in den Nachrichtenkanal-Modus.
Das Problem: Anfangs gab es noch gar keine Bilder, also mussten Korrespondenten herhalten. Was weiß man in Paris? Noch nicht so viel. Und in Barcelona? Auch noch nicht wirklich was. Und in Berlin? Noch ist es ruhig. Und wieder von vorn.
Erst nach und nach trafen Infos ein und Reaktionen von allen möglichen Leuten. Und dennoch trat man irgendwie auf der Stelle. Allerdings schien es, als traue man sich nicht, einfach mal einen Punkt zu setzen.
So begann die Berichterstattung in der „Tagesschau“ einfach immer wieder von vorn.
Eigentlich kennt man das nur von Nachrichtensendern, deren Aufgabe es ja ist, dauerhaft zu berichten und immer wieder zu berichten.
Aber auch ohne Neuigkeiten im Katastrophenjournalismus blieb Das Erste auf Sendung. Die Soaps fielen aus, auch die Tierdoku. Womöglich hatte man Angst vor der Kritik, man sende lieber Soaps statt News.
Beim ZDF hat man das anders gemacht. Dort lief nach 16 Uhr eine „Soko“-Folge, und in der Zeit haben die Zuschauer wenig Neues verpasst. Der Sender gab den Zuschauern stattdessen eine Verschnaufpause. Falls die Zuschauer die nicht wollten, hatten sie ja immer noch die Möglichkeit, auf anderen Sendern Infos zu bekommen.
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