Der große Schock der Paola Felix

8/2015 | Freizeitwoche

Manchmal muss man die Schreiber bei den Regenbogenblättern ja fast bewundern. Einfach so aus dem Nichts eine Megastory aus dem Hut zu zaubern – das schafft wirklich nicht jeder. Im Fall der Freizeitwoche ist es nicht mal ein Pups, der zum Aufreger gemacht wird, sondern hier musste selbst dieser Pups erst mal kreiert werden.

Paola Felix ist auf dem Cover zu sehen, dazu die Schlagzeile: „Was für ein Schock! Ihr Lebenstraum ist in Gefahr!“
Was ist passiert? Hat sie viel Geld verloren? Ist sie schwer krank? Was könnte so einen Schock auslösen?

Nun ja, ich sag’s mal so: Vermutlich ist selbst der Schock ausgedacht. Es könnte sein, dass Paola erst durch die rührigen Journalisten erfahren hat, dass sie unter Schock steht.
Es ist nämlich so: In dem Ort, in dem Paola lebt, passieren ab und zu Verbrechen. Einbrüche und so.
Daraus hat die Freizeitwoche konstruiert, dass Paola darüber so in Angst ist, dass sie… ähm, ja. Also, man weiß es nicht genau. Vielleicht kurz besorgt war, dass auch bei ihr jemand einbrechen könnte.
Man könnte auch sagen: eine alltägliche Geschichte.
Da muss man erst mal drauf kommen, daraus einen Aufreger zu basteln, und es wundert mich immer wieder, dass Leute einen solchen Mist kaufen und sich nicht nach Strich und Faden verarscht fühlen.


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Kommentare

2 Antworten zu „Der große Schock der Paola Felix“

  1. ThomasS

    Der einzig würdige Schock für Paola bestünde eh darin, dass ihr Ehemann vor ihr steht und ihre Reaktion mit versteckter Kamera aufnimmt.

    Die gute Nachricht für Paola:

    Falls das jemals der Fall sein sollte, wird der TV-Zuschauer und Leser der Yellow-Press nix davon mitbekommen.

    Die – ggfs. – schlechte Nachricht:

    Dies wäre ein sicheres Anzeichen dafür, dass sie nicht mehr unter den Lebenden weilt. Denn lt. wikipedia ist ihr Ehemann, der Spaßvogel Kurt Felix, bereits am 16.05.2012 verstorben.

    Umso erfreulicher wäre dann freilich für uns alle eine Nachricht, die geradezu gewiss ist. Nämlich dass der Erfinder dieses Artikels igendwann das Zeitliche segnen wird und es im jenseits ggfs. mit Kurt Felix zu tun bekommt, der ihn fragt, was er mit seiner Frau gemacht hat.

    Und wenn dieser Journalist, der die Story dreist erfunden hat, 80 Jahre alt wird … umso besser!

    Dann hat der noch Jahrzehnte an Angst und Schrecken vor sich.
    Oder aber, er entschuldigt sich bei der Witwe Felix für seine dreiste Lügengeschichte. Die kann dann ggfs. ein gutes Wort im Jenseits einlegen.

    Aber wer weiß … vielleicht ist der arme Kerl von Journalist ja auch mehr oer weniger unschuldig. Vielleicht hat ja auch Paola selbst die Story lanciert, um mal wieder auf sich aufmerksam zu machen, nachdem sie doch seit einiger Zeit in der Versenkung verschwunden ist. Weißt du’s? Nö! Du kannst auch nur dreist spekulieren … so wie wir alle.

    Insofern droht uns beiden & dem Journalisten nach dem Tode zumindest ein gemeinsames Schicksal … nämlich Kurt Felix und die Frage, warum wir seine Frau verunglimpft haben, um uns in der Öffentlichkeit wichtig zu machen.

    Bleibt zu hoffen, dass er sich auch im Jenseits seinen Humor bewahrt hat & das im Nachhinein doch alles nicht so schlimm ist, wie es zuvor scheint. Ggfs. kann vielleicht auch Frau Paola noch ein gutes Wort für uns Jungspunde einlegen. Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, müsste sie uns eh vorausgehen.

    Wäre das nicht eine ungemein tröstliche Vorstellung?

    Du stirbst und denkst zunächst, du seist in der Hölle gelandet, weil alles so ausschaut. Aber dann kommen Kurt und Paola mit der versteckten Kamera um die Ecke und rufen „Ätsch“! Anschließend salbet man dein Haupt mit Öl, decket dir den Tisch im Angesicht deiner Feinde und schenket dir voll ein. Du kennst das. Wäre das nicht wundervoll …?

  2. RT

    Wie ich ja schrieb, ist das keine Lügengeschichte. 😉 Sondern aufgebauschter, zur Titelstory aufgeblasener Alltag.

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