SO 24.08.2014 | 12.45 Uhr | Das Erste
Kritiker sehen mal wieder den Untergang des öffentlich-rechtlichen Abendlandes. Am Sonntagmittag lief im Ersten zum letzten Mal der „Wochenspiegel“ – nach mehr als 61 Jahren. Die erste Ausgabe ging am 4. Januar 1953 auf Sendung, eine Zeit, in der Das Erste noch schlicht Deutsches Fernsehen hieß.
Und tatsächlich ist der Sendeplatz am Sonntag um 12.45 Uhr seit ich denken kann mit dieser Sendung belegt, direkt nach der Pressetalkrunde (früher der Frühschoppen, jetzt der „Presseclub“).
Nun ist Schluss, weil ein Wochenrückblick nicht mehr gebraucht wird. Als die ARD-Pläne bekannt wurden, gab es die übliche Kritik. Alles werde immer flacher und seichter, hieß es. Alles werde immer unseriöser.
Das stimmt und stimmt nicht.
Einerseits ist es tatsächlich so, dass eine Sendung wie der „Wochenspiegel“ heute völlig aus der Zeit fällt, und als das ZDF seinen Wochenrückblick schon vor Jahren strich, hat sich kaum jemand aufgeregt. In Zeiten des Internets, wo man alles im Nachhinein sich ansehen kann, ist ein Wochenrückblick nicht mehr zwingend notwendig.
Andererseits verflacht das Programm aber trotzdem: Zwar läuft auf dem Sendeplatz des „Wochenspiegel“ künftig das „Europamagazin“, aber dessen bisheriger Sendeplatz am Sonnabendnachmittag steht nun für Filme frei. Nun ja, wer’s braucht…
Schade, dass sich die ARD nicht entschließen konnte, stattdessen auch sonntags ein „Mittagsmagazin“ zu senden. Ist vielleicht zu teuer…
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