Wahl 2014: Eurovision-Debatte

DO 15.05.2014 | 21.00 Uhr | phoenix

Eurovision? Schon wieder Song Contest?
Nein, nicht ganz. Diesmal ging es im Zusammenschluss der europäischen Fernsehsender ein bisschen (oder ein sehr viel) trockener zu als noch vergangene Woche beim Musikwettbewerb. Bei der „Eurovision-Debatte“ ging es um die anstehende Europawahl, und erstmals gab es eine, ähm, Diskussion der Spitzenkandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten.

Vermutlich wäre es sinnvoll gewesen, den Zuschauern erst mal zu erklären, was überhaupt ein Kommissionspräsident ist (was übrigens nach Studieren des entspechenden Wikipedia-Eintrags immer noch, nun ja, ein bisschen unklar ist). Aber die Runde wird nicht umsonst in Deutschland nur auf phoenix ausgestrahlt worden sein. Das Interesse an der Europawahl hält sich in engen Grenzen, und die meisten leute werden nicht mal im Ansatz gewusst haben, was da für Leute in Brüssel vor den Kameras standen und was sie überhaupt wollten.

Und auch nach den 90 Minuten am Donnerstagabend ist man nicht wirklich schlauer. Wer zum ersten Mal mit Europapolitik in Kontakt kam, ist so schlau wie vorher. Wer ist noch mal diese Frau Keller? Und was ist denn diese ALDE? Ein Billigsupermarkt, nur europäisch? Ein paar Leute werden immerhin den Sozialdemokraten Martin Schulz kennen und von Jean-Claude Juncker gehört haben.

Und sonst? Gab es eine spannende Diskussion?
Nicht wirklich. Wie auch! Jeder hatte nur eine Minute, um was zu sagen. Gegenrede war 30 Sekunden lang möglich. In den 90 Minuten gab es zig Themen, aber nichts, was den deutschen Zuschauer jetzt irgendwie speziell betreffen könnte. Die Außenpolitik (welche auch immer) blieb weitgehend im Dunkeln, und auch sonst, also… ähm… Ja, viel hängengeblieben ist da nicht.
Mit dieser Debatte sind die Euromüden sicherlich nicht geweckt worden.


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