Inka: Arm und reich

DO 24.10.2013 | 15.05 Uhr | ZDF

Demnächst im ZDF: „Moderatorin sucht Show“. Inka Bause muss sich nämlich von „Inka“ trennen. Das ZDF schmeißt „Inka“ mit Inka Bause am 8. November aus dem Programm. Die Talkshow hatte nie gute Quoten, lagen immer weit unter dem Durchschnitt des Senders. Jetzt kann sie sich wieder voll auf „Bauer sucht Frau“ konzentrieren, auch wenn sie da ja nur doofe Texte aufsagen muss.
„Inka“ lieferte allerdings offenbar im ZDF auch wenig Gründe, warum man die Show hätte einschalten müssen. Den Beweis lieferte sie am Donnerstagnachmittag wieder sehr eindrucksvoll.

Gut gelaunt kam Inka in ihr recht steriles Studio mit dem großen Sofa. Gut unterhalten will sie, diesmal mit dem Thema „Arm und reich“. Klingt spannend, aber „Inka“ ist ja nur ein seichter Nachmittagstalk, da ist das mit der Spannung nicht so weit her.
Schauspielerin Ingrid Steeger zum Beispiel, die hat viel mitgemacht. Hat Geld verdient und verloren. Hat Inka allerdings nicht so interessiert, sie führte lieber das 1265. Interview zum Thema „Klimbim“ nebst entsprechenden Ausschnitten. Und wie war das denn? Und hihihi, und werden Sie denn noch drauf angesprochen? Ja ja, das mit dem Geld war zwischendurch auch mal eine Frage, aber nach fünfeinhalb Minuten (!) war das ja auch schon wieder mit der Frau Steeger. Eigentlich eine Frechheit. Erfahren haben wir nichts von ihr, jedenfalls nichts Neues. Dafür hätte die Steeger nun wirklich nicht in die Show kommen müssen.

Dann kam noch eine junge Sozialhilfeempfängerin, die erzählte, dass sie schon in der Kita Armut erlebte, aber immer einen Ausweg fand. Schön. Dann kam noch eine Erbenermittlerin, joa, durchaus interessant. Eine Jacobs-Kaffee-Tochter berichtete vom Familienreichtum, und ein Zauberer zauberte Geld weg und wieder her. Toll. Bis auf Frau Steeger blieben alle Gäste nur für den Talk und mussten dann wieder gehen. Die Schauspielerin musste bleiben, obwohl sie kaum noch was zu sagen hatte und sich scheinbar sehr langweilte. Aber schließlich mussten die (wenigen) Zuschauer ja ein bekanntes Gesicht beim Durchzappen erblicken.

Nein, Inka, das ist nichts. Das ist alles sehr oberflächlich, aber vor allem nicht packend. Am Nachmittag erwartet niemand tiefschürfende Gespräche, aber irgendwas, was einen doch mal zum Nachdenken bringt oder eine steegersche Neuigkeit hätte schon mal rauskommen können. Inkas Fragen scheinen oft langweilig, sie sind uralte Hüte, sie hat nicht die Gabe, Dinge aus ihren Gästen rauszukitzeln. Oder sie hat schlicht zu viele Gäste in der 50-minütigen Sendung. Zwei oder drei würden reichen, darunter ein Promi.

„Inka“ wird von der eigentlich innovativen Firma Strandgut-Media produziert. Die sind bekannt für „neoParadise“ oder „Bambule“. Dafür wirkt „Inka“ jedoch erstaunlich uninspiriert, es fehlt vollkommen der Pfiff.
An sich bringt eine Nachmittagstalkshow durchaus Schwung in den öden Fernsehalltag und seinen Koch- und Serviceshows, Soaps und Dokureihen – aber man sollte die Leute dann auch mit irgendwas Besonderem ranziehen. „Inka“ hat das nur sehr selten getan. Dafür gibt es nun die Quittung.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Inka: Arm und reich“

  1. […] leider doch nicht so frisch, sondern ziemlich altbacken und oberflächlich. Nach einem Vierteljahr zieht das ZDF den Stecker. Damit endet auch die Dailytalk-Ära, denn auch “Britt” auf Sat.1 musste sich […]

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