Brennpunkt: Deutschland hat gewählt

MO 23.09.2013 | 20.15 Uhr | Das Erste

Die Freie Demokratische Partei, die FDP, ist am frühen Sonntagabend gestorben. Als Ursache wird die Ignoranz ihrer Stammwähler im Laufe des Sonntags angegeben. Sie starb nach vierjähriger schwerer Krankheit, dann aber doch recht plötzlich. Die Trauerfeier ist für Freitag, 27. September, angesetzt. Beginn ist 22.30 Uhr, das ZDF überträgt das Reqiuem innerhalb der Sendung „heute show“.

Wo sind sie eigentlich geblieben? Der Rösler? Der Brüderle? Der Westerwelle? Habe ich am Montag irgendwas verpasst? Waren sie irgendwo zu sehen? Haben sie vor Fernsehkameras irgendwas gesagt? Oder hat die FDP sie schon zum Teufel gejagt?
Im Laufe des Montags habe ich in der ewig langen phoenix-Berichterstattung jedenfalls nichts von ihnen gesehen (okay, ab und zu hatte ich auch was anderes vor), auch im „Brennpunkt“ der ARD am Abend nicht. Nur die Herren Lindner und Kubicki durften schon mal in die (düstere) FDP-Zukunft schauen. Ob es da überhaupt so viel zu sehen gibt – wer weiß das heute schon…


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Kommentare

3 Antworten zu „Brennpunkt: Deutschland hat gewählt“

  1. ThomasS

    Anstelle von Rösler und Brüderle würde ich mich in einen ausgedehnten Urlaub verabschieden … möglichst in einen Teil der Welt, wo das Fernsehen noch nicht erfunden wurde.

    So wie ich die Journaille kenne, werden die sich zweifellos bemüht haben, Watschenhannes I und Watschenhannes II vor die Linse zu bekommen. Und dem ARD-Brennpunkt ist das ja, soweit ich mich erinnere, wenigstens halbwegs gelungen. Gab es da nicht kurz eine von oben gefilmte Szene, wo Philip Rösler vor seinen Leuten steht … wahrscheinlich um sich zu verabschieden?

    Dass die zwei fleischgewordenen Auslaufmodelle für ein Interview nicht zur Verfügung standen, das ist sicherlich nicht der freien Presse anzulasten. Die hätte uns zweifellos nur allzu gern zum Abschied noch mal Bilder von einem Rösler
    präsentiert, der mit den Tränen kämpft, oder von einem Brüderle, der irgendwas Unverständlches in die Kamera lallt und sich dabei kaum auf den beinen halten kann.

    Dass uns solche Bilder erspart blieben, ist vermutlich in erster Linie der Cleverness der beiden zu verdanken, die sich dem Zugriff der Öffentlichkeit gekonnt zu entziehen wussten. Oder aber einer inoffiziellen Absprache zwischen ARD und FDP.

    Aber was hätten die uns auch noch groß sagen mitteilen können, außer nochmal zu wiederholen, dass sie Mist gebaut haben und deshalb ihren Hut nehmen. Das wissen wir eh.

    Merke: Ein fairer Kämpfer hört auf zu kämpfen, wenn sein Gegner am Boden liegt. Und tritt nicht nochmal nach. Leider scheint diese Regel zunehmend in Vergessenheit zu geraten. Aber wenn sich selbst unsere ach so geschätzte und verantwortungsvolle freie Presse nicht an diese Regel hält … warum sollen sich dann irgendwelche zugedröhnten Underdogs daran halten?!?

  2. ThomasS

    Also schön … bevor ich mich von dir (zu Recht) korrigieren lassen, tue ich’s lieber selber: Rainer Brüderle war zwar mal Minister für „Wirtschaft und Technologie“ im Kabinett Merkel, hat diesen Posten aber 2011 an Rösler weitergereicht und war seither nur mit Parteifunktionen betraut. Da sieht man aber mal, was für „Furore“ ein Minister unter Merkel machen konnte.
    Man kriegt offenbar nicht mal richtig mit, wenn zwischendurch ein Posten den Inhaber wechselt.
    So langsam wird mir klar, warum die Größen aller Parteien deutlich zögern, wenn sie auf eine Koalition mit der CDU angesprochen werden.

    Niedlich fand ich in diesem Zusammenhang allerdings auch den „Hoffnungsträger“ Wolfgang Kubicki und seine Äußerung im, ARD-Brennpunkt. Ich paraphrasiere mal bewusst überspitzt: Wir hätten uns gern viel, viel mehr für den armen Gustl Mollath eingesetzt, der zu Unrecht in der Psychiatrie einsitzt. Aber die böse Frau hat uns nicht gelassen. Also haben wir halt den Schwanz eingekniffen! Was hätten wir auch tun sollen?

    Wer will solche Politiker?
    Und vor allem: Wer braucht sie?!?

    Falls Frau Merkel auf Deibel komm raus keinen Koalitionspartner finden sollte, werden demnächst eh die Würfel neu fallen müssen. Mit der Aussage von Hoffnungsträger Kubicki hat die FDP sich wahrlichb eine reelle Chance verschafft, doch wieder glorreich in den Bundestag einzuziehen.

    Sorry … aber auf manche Realsatire kann man wirklich nicht mehr anders reagieren als mit Sarkasmus. Ansonsten müsste ich mich wahrscheinlich für den Rest meines Lebens unter die bettdecke verziehen und nur noch heulen.

    Was mir allerdings gerade einfällt:

    Wer regiert eigentlich Deutschland, bis eine neue Regierung vereidigt ist? Ist das nicht bis dahin immer noch die alte Besetzung? Gut, Rösler & Brüderle können wahrscheinlich trotzdem getrost ihren Resturlaub nehmen, ohne dass das groß auffällt. Was sich aber bei näherer Betrachtung nicht nur auf diese beiden Minister beschränkt!!!!

    Aber angenommen, es gibt bis zur neuen Regierungsbildung irgendeinen brisanten internationalen Konflikt, wo die Präsenz des deutschen Außenministers gefragt ist.
    In diesem Fall würde ja dann immer noch Westerwelle auf den Plan treten. Oder?

  3. RT

    Die Regierung ist so lange im Amt, bis die Neue vereidigt ist.

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