Dance Academy

SO 26.09.2010 | 7.45 Uhr | ZDF

Tanzfilme haben schon immer funktioniert. Wir haben die Bilder noch vor Augen: Johnny, der in „Dirty Dancing“ mit Baby im See die Hebefigur übt. Oder Anna aus der gleichnamigen ZDF-Serie, die nach einem Unfall gelähmt ist, aber trotzdem weiter Ballerina sein will.

In Sydney in Australien ist nun die „Dance Academy“ beheimatet. Die 26-teilige australisch-deutsche Co-Produktion läuft in Doppelfolgen im ZDF und im Kinderkanal. Im Zweiten läuft die Teeniesoap sonntags ab 7.45 Uhr, der Kika zeigt sie ab Montag viermal pro Woche um 20.15 Uhr. Wen das ZDF allerdings mit einer Teenieserie am frühen Sonntagmorgen erreichen will, weiß wohl nur das ZDF selbst. Aber egal, bezahlt ist bezahlt, und irgendwann muss der Kram ja gesendet werden. Dass die Serie auch zu einer vünftigen Sendezeit im KI.KA läuft, verschweigt das ZDF. So viel zum Thema Senderfamilie.

Wie sollte es anders sein: die „Dance Academy“ lässt nur wenige Klischees aus. Die Tanzschule steht vor einer Bilderbuchkulisse in Sydney, die Mädchen zicken sich an, schmieden eine Intrige nach der anderen, die Lehrerinnen sind streng, die jungen Frauen und Männer allesamt bildschön. Erstaunlicherweise verzichtet die Serie – zumindest in den ersten beiden Folgen, die vorab vorlagen – auf den Quotenschwulen, der sich ja auf einer Ballettschule durchaus anbietet (aber das ist ja auch wieder nur ein Klischee, vergesst das also).
Tara (Xenia Goodwin) kommt aus einem kleinen Dorf im australischen Outback. Ihr Ziel: auf den großen Bühnen dieser Welt zu tanzen. Sie muss die Aufnahmeprüfung an der renommierten National Academy of Dance in Sydney bestehen. Aber sie ahnt nicht, dass der eigentliche Stress erst danach beginnt. Zwischen Tanzsaal und WG-Zimmer erlebt sie Liebe, Freundschaft und Enttäuschungen. Sicherlich, das haben wir alles irgendwo schon mal gesehen. Erstaunlicherweise funktioniert der Sogeffekt der jugendlichen Seifenoper aber recht gut, Klischees hin oder her. Die Geschichten sind nicht fesselnd, uninteressant aber auch nicht. Und zur Not kann man ja auch den Ton ausmachen und sich nur die unglaublich schönen Leute ansehen. Die Mädchen zeigen ständig ihre Unterwäsche, die Jungs ziehen sich gern auch mal ganz ohne Grund lasziv ihre Hemden aus. Das nennt man dann wohl zarte Erotik. Für Teenies dürfte die Serie auf jeden Fall Suchtpotenzial haben.

Das ZDF begleitet die Serie umfangreich im Internet – wo allerdings Realität und Fiktion ziemlich verschwimmen. Unter www. zdftivi.de berichten Tara und ihre Mitschüler in einem Blog aus ihrem (fiktiven) Leben, dazu gibt es die Videos von den Castings.


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