Im Angesicht des Verbrechens

DI 27.04.2010 | 22.05 Uhr | arte

Fernsehen wird immer mehr zum Nebenbeimedium. Auch bei mir. Der Apparat läuft eben und irgendwas ist da gerade zu sehen.
Ich wusste schon vorher, dass das mit der neuen arte-Krimiserie „Im Angesicht des Verbrechens“ nicht funktionieren würde. Und so habe ich die ersten beiden Folgen so intensiv und aufmerksam verfolgt wie schon lange keine Fernsehsendung mehr.

Und es hat sich gelohnt.
Okay, der Beginn ist ein bisschen wirr. Szene reiht sich an Szene, und lange wusste ich überhaupt nicht, worum es denn nun eigentlich ging. Hauptdarsteller Max Riemelt spricht ein wenig nuschelig, und überhaupt sind einige Szenen in ziemlich schlechter Tonqualität. Aber ich blieb dran.
Und spätestens in Folge 2 packte es mich. Die Geschichte um einen jungen Polizisten in Berlin, der mit einem Kollegen in einen Russenmafiafall verstrickt wird, war spannend. Sowohl inhaltlich als auch gestalterisch.

Um so mehr wundert mich, wie mit der Serie umgegangen wird. Der Zehnteiler von Dominik Graf wurde auf der Berlinale von der Kritik gefeiert. Nun läuft er bei arte im Spätprogramm zu verschiedenen Sendezeiten. Schon am Sonnabend laufen wieder zwei Folgen. Die Ausstrahlung im Ersten ist gar erst für den Herbst geplant. Dass arte die Erstausstrahlung für sich beansprucht ist nichts Neues, arte ist einer der Geldgeber. Dass aber die ARD erst im Herbst nachzieht – das ist ungewöhnlich. Spannend wird auch die Frage, wo denn das Erste „Im Angesicht des Verbrechens“ sendet. Der Stoff ist schwierig, man muss sich als Zuschauer konzentrieren. Und für die Primetime ist er zu gewalttätig, zu sexistisch. Gibt es im Ersten dafür überhaupt einen Sendeplatz?

Ich hoffe jedenfalls, dass ich nicht den Faden verliere. Die beiden Folgen von Sonnabend werde ich schon mal nicht „live“ verfolgen können.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Im Angesicht des Verbrechens“

  1. […] seine Chartshow. Nur noch langweilger. Das fällt auch den wenigen Zuschauern auf. Die Krimiserie “Im Angesicht des Verbrechens” bei arte und im Ersten kommt bei den Kritikern zwar gut an, das Fernsehvolk ignoriert sie jedoch. […]

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