Inas Nacht

FR 10.10.2008 | 0.00 Uhr (Sa.) | NDR fernsehen

Nein, die Late Night ist nicht tot! Jeden Freitagabend lebt sie auf. Und wie! Im NDR! In einer Hamburger Hafenkneipe empfängt Sängerin und Entertainerin Ina Müller Gäste.
Mit Heino schnackte sie darüber, wie denn seine Morgentoilette aussehe. Er erzählte von den Unterhosen und den Socken, die schon bereit liegen würden. Bettina Tietjen plauderte (ungern) über ihren ersten Kuss und über verschämte Fanbriefe („Sie Sau!“). Dazwischen wird gewitzelt und gesungen. Das alles in maritimer Atmosphäre.
Das macht alles totalen Spaß! So etwas Locker-flockeriges gibt es selten im deutschen Fernsehen. So viel Spontanes, so viel Witz und Humor. Heino und Umhang auf einem Tisch an einem Elektro-Lagerfeuer – wo gibt es das schon?
Leider gibt es von „Inas Nacht“ nur vier Folgen. Und leider laufen sie erst um Mitternacht. Bitte mehr davon! Denn von Betulichkeit, wie man sie meist aus den Dritten Programmen kennt, ist in dieser Sendung nun wirklich nichts zu merken.


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Kommentare

14 Antworten zu „Inas Nacht“

  1. tomtesk

    War nicht Tomte da? Oder war das schon letzte Woche? Oder doch erst nächsten Freitag?

  2. RT

    Ich glaube, Tomte war letzte Woche da. Diesmal war Jens Friebe Musikgast.

  3. tomtesk

    Da hab ich was gefunden…aber Jens Friebe ist nicht immer noch mit „Das Mit Dem Auto Ist Egal, Hauptsache Dir Ist Nichts Passiert“ unterwegs, oder?

  4. RT

    Ja, das war letzte Woche.
    Ähm, bei Friebe hab ich nich so genau zugehört. *hüstel*

  5. tomtesk

    Aber von der Jugend wird dauernd behauptet, dass sie sich nicht mehr aufs Wesentliche konzentrieren kann 🙂
    Das erinnert mich jetzt an meinen Ex-Musiklehrer. „Die Pop- und Rockmusik ist mit Schuld daran, dass die Jugendlichen heute keine größeren Zusammenhänge mehr erkennen. Nach drei Minuten ist da Schluss.“ Im Sinne der von mir gewünschten Dramatik habe ich das jetzt stark polemisiert und verkürzt ausgedrückt (ich denke in der Sache allerdings korrekt), aber mehr als ein Gedächtnisprotokoll, das eigentlich schon Jahre am verstauben war, wäre es sonst auch nicht.

    Äh ja, Jens Friebe? Mit dem konnte ich mich irgendwie nie richtig anfreunden. Hm.

  6. RT

    Ich auch. Ich hatte mal ne CD von ihm bekommen, ist schon ein paar Jahre her. Fands okay, aber nicht herausragend.

    Das mit der Aufmerksamkeit stimmt übrigens. Deswegen sehe die Leute heutzutage ja auch nicht mehr Sendungen wie die Tagesschau. Aber bei mir lags daran, dass ich nebenher am Laptop zu schaffen hatte.

  7. tomtesk

    Ahhh…für mich schließt sich gerade ein Kreis: Wer hat Friebes Debüt mitproduziert? Milch (Trivia, letzte Zeile). Und worüber habe ich gerade geschrieben? 😮

    Meine Aufmerksamkeitsspanne reicht wenigstens für 42 Minuten am Stück. Bei Filmen wirds kritisch. Vor allem bei Schlechten. Hab aber auch schon zehn-Stunden-Schultage aufmerksam überlebt…

  8. RT

    Hm, Milch kannte ich bisher nur als Getränk.
    42 Minuten? Passt ja gerade für eine Serienfolge.

  9. tomtesk

    …oder für ein gutes Album. Bei der „Kapitulation“ von Tocotronic wirds allerdings schon eng. Oder Meat Loafs drttem Bat-Out-Of-Hell-Trilogien-Teil, über 75 Minuten. Ich schweife ab, oder?

  10. tomtesk

    Soviel zum Aufmerksamkeitsdefizit: Nicht Jens Friebe war bei Ina Müller, sondern Niels Frevert :))

  11. RT

    Ups. Na ja, wie gesagt, war mir sowieso nicht so sicher. Aber klingt ja auch so ähnlich…

    Was die Alben angeht: Da muss man ja auch nicht so ganz aufmerksam sein.

  12. CommanderNOH

    Ist jetzt aber immerhin auch schon die 3. oder 4. Staffel, die es von „Inas Nacht“ gibt. Gleichzeitig zu empfehlen ist auch „Inas Norden“, da ist die neue Staffel am Dienstag angelaufen. Läuft Dienstags, 21 Uhr im NDR.
    Ich find die Frau klasse, auch als Sängerin. Und in ihren Shows, in den Gesprächen mit ihren Gästen ist sie so herrlich unkonventionell, hält sich nicht an vorherige Absprachen („Heino, wir reden schon wieder über Haare, aber ist ja egal, ne?“), stellt Fragen, die zwar belanglos sind, die aber jeder gerne mal stellen würde, weil sie einfach so naheliegend sind. Und sie schafft die Balance, sich selber nicht so wichtig zu nehmen und doch zu zeigen: „Das ist meine Show, ich geb den Takt vor, nehme aber meine Gäste ernst.“ Und das kann man nicht lernen, das hat auch nicht jeder.
    Ina Müller ist zweifellos eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Unterhaltungsbranche.

  13. RT

    Stimmt, es gab schon mal eine Staffel, sind aber eben auch immer nur 4 Folgen. Und „Inas Norden“ ist tatsächlich auch zu empfehlen.

  14. […] Marcel Reich-Ranicki hat den Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises abgelehnt. “Ich gehöre nicht in diese Reihe der, heute vielleicht sehr zu recht, Preisgekrönten”, sagte er in seiner Begründung. Ein Eklat? Oder hat der Deutschlands Literaturkritiker Nummer 1 bloß die Wahrheit gesagt? Ist das Fernsehen in Deutschland wirklich so mies, wie er behauptet? Ja und nein. Richtig, die Hauptprogramme werden immer seichter. Die ARD sendet in der Primetime einen Herzschmerzfilm nach dem nächsten, kürzt dafür die Politikmagazine und versendet die Dokus und Reportagen gegen Mitternacht. Das ZDF wird ebenfalls immer boulevardesker. Ein Magazin wie “Frontal 21″ unterscheidet sich oft nicht von den Magazinen der Privatsender. Der Nachmittag wird mit Tierdokus und Soaps vollgeknallt. Doch es gibt sie, die Programmperlen. Sie sind nicht mal selten im Programm. Heutzutage muss der Zuschauer nur mehr danach suchen. Sich die Schmuckstücke bei arte, 3sat, den Digitalsendern oder eben auch in den Hauptprogrammen zusammensuchen. Man wird fündig. Und auch heute bei der Preisverleihung sahen wir viel Gutes. Ein Film wie “Contergan” ist herausragend, die Hartz-4-Doku, die wunderbare Late-Night-Show “Inas Nacht” und die liebevoll-humorige Serie “Doctor’s Diary”. Das ist gutes Fernsehen. Wenn man dagegen aber eine RTL-Dokusoap auszeichnet oder “Deutschland sucht den Superstar”, dann müssen kritische Nachfragen erlaubt sein. “DSDS” ist unterhaltsam, aber auch preiswürdig? Mit seinem Rundumschlag hat Reich-Ranicki, gerade angesichts vieler Preisträger an diesem Abend unrecht. Grundsätzlich aber hat er einen sehr wunden Punkt angesprochen. Insbesondere ARD und ZDF müssen sich besinnen, müssen sich wieder mehr trauen, müssen auch mal einen Sendeplatz mit seichten Filmen sausen lassen. Mindestens einen. Was Reich-Ranicki über gutes Fernsehen denkt, werden wir bald sehen. Eine von Gottschalk (der sich als großer Showmaster präsentierte) vorgeschlagene Sendung soll bald umgesetzt werden. […]

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