Immer wieder sonntags

SO 06.08.2006, 10.00 Uhr, Das Erste

Wer sich mal so richtig den Sonntag ruinieren will, der sollte nach dem Frühstück die launige ARD-Unterhaltungskatastrophe „Immer wieder sonntags“ ansehen. Stefan Mross, ehemaliger Erfolgstrompeterimitator, führt durch die Sendung. Nein, moderieren kann man das nicht nennen. Vielleicht eher: Liest seinen Text von Tafeln und Zetteln ab. Mross wirkt so locker wie ein Besenstiel und hat eine Stimme wie Alfred J. Kwak im Rentenalter. Grauenvoll.
Leider regnete es am Anfang der Sendung. Und wenn es Gott tatsächlich geben würde, dann würde er über dem Open-Air-Gelände jeden Sonntagvormittag einen 90-minütigen Wolkenbruch niedergehen.
Warum die ARD überhaupt einen billigen Abkltach des „ZDF-Fernsehgarten“ im Programm haben muss, ist schon fraglich. Sind bei den Kollegen des ZDF noch allerlei C-Promis vertreten, lassen sich die Leute bei „Immer wieder sonntags“ schon in gar keine Kategorie mehr einordnen.
Und egal, wer da vorne zum Playback die Lippen bewegt: Hinten macht eine Tanzcombo immer sehr seltsame Bewegungen – wahrscheinlich handelt es sich hier um die Abschlussprüfung des Volkshochschultanzkurses – bei der alle durchfallen. Die ganze Sendung wirkt schrecklich betulich. Selbst für Rentner muss das Ganze nicht auszuhalten sein.
Dann rief Mross auch noch Rosi Mittermaier an, um ihr ein Geburtstagsständchen zu singen. Na ja, danach konnte der Tag noch noch besser für sie werden. So was Anbiederndes. Ganz schrecklich. In den 70ern fanden manche Leute so was vielleicht nett. Heute sind diese Zeiten vorbei. Unhd um Elf beginnt im ZDF ja glücklicherweise der „Fernsehgarten“.


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