Was erlauben Strunz?

MO 11.10.2004, N 24

Nach den Wahlergebnissen der NPD in Sachsen und der DVU in Brandenburg müssen sich die Medien überlegen, wie sie mit diesen Parteien umgehen. Und spätestens, wenn diese beiden Parteien wirklich gemeinsam zur Bundestagswahl 2006 antreten, kann niemand die Problematik mehr runterspielen. Den NPD-/DVU-Parteivertretern bei Interviews das Mikrofon zu entreißen und hysterisch rumzuplärren, wie bei der Wahlberichterstattung von ARD und ZDF geschehen, bringt da allerdings überhaupt nichts. Auch nicht, einfach abzuhauen, wie es Politiker anderer Parteien taten. So war das Anliegen von Claus Strunz und dem Nachrichtensender N24 sicher ein Gutes, in die Talkshow „Was erlauben Strunz“ den NPD-Vorsitzenden Udo Voigt einzuladen. Dem Publikum sollte das „wahre“ Gesicht der NPD gezeigt werden. Doch offensichtlich war Moderator und „BamS“-Chefredakteur Strunz diesem Thema nicht gewachsen. Harte Fragen waren Mangelware. Fakten, mit denen der NPD-Chef konfrontiert wurde, wurdem von ihm gekonnt widerlegt oder in einen anderen Zusammenhang gebracht. Strunz konnte nicht den falschen Eindruck widerlegen, dass die NPD „doch gar nicht so übel ist“. So funktioniert die Demaskierung der NPD jedenfalls nicht – beziehungsweise nicht mit Claus Strunz als Moderator.


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