ARD/ZDF

Ach, was waren das doch für aufregende Fernsehwochen! Nachts konnte man nicht schlafen gehen, weil sich die Beachvolleyballer nicht ausgekäst und dann auch noch verloren haben. Man kann sich die Nacht um die Ohren schlagen, weil Franzi van Almsick in einem der Schwimmwettbewerbe als 28. im Vorlauf ausgeschieden ist. Aber egal, Olympia ist ja nur alle vier Jahre!
Wann kommt man schon mal so ausführlich in den Genuss von Live-Übertragungen vom Taekwondo, Ringen, Frauen-Gewichtheben oder Baseball? Im Normalfall sieht man sich diese Sportarten im Fernsehen eher seltener an.
Die Highlights waren natürlich die Schwimm- und Leichtathletikwettbewerbe – und die Modertoren und Kommentatoren. Wenn Wolf-Dieter Poschmann beispielsweise den Sportler aus der UdSSR begrüßt, ist man als politisch einigermaßen gut informierter Fernsehzuschauer natürlich ein wenig irritiert. Oder Michael Steinbrecher: Er hatte eine besonders lockere Moderation auf Lager. Sein Regisseur bekam Michis Lockerheit aber nicht so richtig mit, so dass er ihm ermahnte, dass er schon auf Sendung sei. Worauf widerrum Michi irritiert war! Nach einem Anti-Aids-Spot in dem deutscher Sportler auf einem Treppchen standen, meinte Waldi Hartmann, jetzt hätten wir auch endlich einen ganz oben stehen. Und apropos: Zig Tausende Kondome wurden im olympischen Dorf verteilt, rechnerisch drei für jeden Sportler. Die kubanische Mannschaft forderte schon nach kurzer Zeit Nachschub. Im gesamten Olympiadorf wurden Kondome und Gleitcreme knapp. Was man allerdings daraus für schlüsse ziehen soll, ist mir auch noch nicht so ganz klar…