MO 13.10.2025 | Netflix
Das Leben in Neapel muss wirklich extrem gefährlich sein. Verfeindete Familienclans vergiften sich gegenseitig, sie erwürgen sich, stechen sich ab, erschießen sich, oder sie werfen ihren Feind in die Grube, die sie verschließen und den darin Liegenden verhungern lassen.
Es ist ein wirklich hartes Umfeld, in dem diese Serie spielt.
Auf Netflix läuft die italienische Serie „Mare Fuori – Zelle mit Aussicht“.
Eine Jugendstrafanstalt in Neapel, Italien. 50 Jungen und 20 Mädchen unter 18 Jahren sind dort untergebracht.
Sie sind dort, weil sie mitunter schlimme Dinge getan haben. Sie haben gemordet, erstochen, andere schwer verletzt oder einen Raub begangen.
Carmine Di Salvo und Filippo Ferrari kommen am selben Tag in den Knast. Sie kommen aus völlig verschiedenen Welten. Carmine kommt aus einer Familie, die sich mit anderen bekriegt, und er will raus aus diesem Strudel. Filippo ist Pianist und kommt aus einer gutbürgerlichen Familie.
Beide kommen sie in den Knast, weil sie sich gegen das Böse verteidigen mussten – und bald freunden sie sich an.
Freundschaften sind im Knast bitter nötig, denn natürlich herrschen dort ebenfalls harte Sitten. Prügeleien, Machtkämpfe, Intrigen. Es bilden sich Gruppen.
Es gibt noch mehr Jugendliche, die wir in den 50 Folgen in 4 Staffeln von „Mare Fuori – Zelle mit Aussicht“ kennenlernen. Wir verfolgen sie auf ihrem Weg, den sie im Knast machen, aber wir erfahren auch, was sie in den Knast gebracht hat. Es sind fast ausnahmslos Geschichten, die erschüttern. Die Jugendlichen sind oft in Familien hineingeboren worden, in denen Hass und Rache auf der Tagesordnung stehen. Immer müssen sich die Jugendlichen behaupten, und immer müssen sie zeigen, wer das Sagen hat. Und oft sind es schlechte Entscheidungen, die sie in den Knast bringen.
Das sorgt mitunter für krasse Momente. Aber es gibt auch das Team der Jugendstrafanstalt, die dafür sorgen wollen, alle wieder auf den richtigen Weg zu bringen – was nicht immer gelingen wird. Aber der Direktorin Paola Vinci oder dem Kommandanten Massimo Esposito geht es eben nicht immer nur um Härte – sie wollen die Jugendlichen auch die guten Seiten des Lebens beibringen und dass es sich lohnt, dafür zu kämpfen.
Dabei muss man sich aber nichts vormachen – diese Serie erzählt kein Märchen, sie ist harter Tobak, aber eben auch packend – immerhin wachsen einem die Leute in 4 Staffeln durchaus ans Herz.
In Italien gibt es schon eine Staffel 5, die sich allerdings schon ein bisschen verändern wird, weil bis dahin zwei Hauptfiguren nicht mehr dabei sein werden.
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