Sachsenspiegel: Demo in Sebnitz

MO 21.04.2025 | 19.00 Uhr | mdr-Fernsehen

Etwa 50 Leute demonstrierten am Ostermontag in Sebnitz in Ostsachsen für den Frieden – und einige Teilnehmer auch gegen Rassismus – speziell nachdem im örtlichen Amtsblatt „Neues Grenzblatt“ die rassistische Stellenanzeige eines Sebnitzer Dachdeckermeisters erscheinen ist. Im Text schließt aus, wer bei ihm nicht erwünscht sei.

Ein Team des mdr war in Sebnitz, und am Ostermontagabend berichtete der „Sachsenspiegel“ über die Demo.
Der Bürgermeister fragt sich im mdr-Interview auch, wie es zu dieser Anzeige kommen konnte. Ein anderer Dachdeckermeister hält die Anzeige für einen Fehler, und er versucht eine Begründung, wonach ja die Preise überall steigen und das für die Firmen schwierig sei. Warum das ein Grund für ekelhaften Rassismus ist, sagte er allerdings nicht.

Dabei gibt es schlicht keine Entschuldigung für diesen rassistischen Ausfall. Bemerkenswert und bedenklich ist, dass es die Anzeige überhaupt ins „Neue Grenzblatt“ geschafft hat.
Die Redaktion selbst hat auf Anzeigen keinen Einfluss. Aber die Leute, die solche Anzeigen entgegen nehmen, hätten das Erscheinen verhindern müssen. Was übrigens nichts mit Meinungsfreiheit zu tun hat. Rassismus ist keine Meinung.
Ebenso bedenklich ist, dass offenbar der Dachdecker davon ausgegangen ist, dass er mit dieser Anzeige durchkommt, dass man sie für vollkommen normal halten würde, und vermutlich ist die Zahl der Menschen in Sachsen, die das in der Tat für okay halten, größer als man denkt.
Deshalb wird der Dachdecker in diesen Tagen nicht nur Hass abbekommen, sondern ziemlich sicher auch Glückwünsche aus seiner nicht sehr kleinen Bubble erhalten.

-> Der Beitrag in der ARD-Mediathek (bis 28. April 2025)


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