SA 15.03.2025 | Netflix
Smarthomes – also Häuser, die mit Hilfe des Internets gesteuert werden, gibt es schon sehr viel länger als wir alle dachten. Schon in den 1970er-Jahren gab es so was.
Glaubst du nicht? In der deutschen Netflix-Serie „Cassandra“ ist das tatsächlich so.
Seit mehr als 50 Jahren steht das Haus leer. Nun zieht dort Samira (Mina Tandler) mit ihrer Familie dort ein.
Sie erfahren, dass es sich um das älteste Smarthome in Deutschland handelt. Die damaligen Besitzer sind unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Dem Sohn Fynn (Joshua Kantara) gelingt es, das System wieder in Gang zu bekommen.
Das System heißt Cassandra (Lavinia Wilson). Sie ist in jedem Raum, ihr Gesicht ist auf den vielen Monitoren zu sehen. Zusätzlich gibt es Cassandra als eine Art Roboter, der ich durchs Haus bewegt.
Nun ist es aber so, dass Cassandra irgendwas im Schilde führt. Scheinbar möchte sie Samira weghaben, um eine eigene Familie zu haben. Mit allen Mitteln treibt sie Samira in den Wahnsinn und beginnt, die Familie zu terrorisieren.
Die 6-teilige Serie „Cassandra“ von Benjamin Gutsche gelingt das Kunststück, eine moderne Geschichte zu erzählen und gleichzeitig retro zu sein.
Denn Cassandra ist ja in den 70er-Jahren erschaffen worden. Deshalb terrorisiert sie die Famlie schon mal mit deutschen Schlagern aus dieser Zeit. Außerdem erfahren wir, was eigentlich in den 70ern in diesem Haus, mit dieser Familie geschehen ist.
Das ist außerordentlich spannend und hat gerade beklemmende Momente. Da ist im Jetzt die Story, wie sich eine KI selbstständig macht. In diesem Fall hat das eine Vorgeschichte, aber was würde denn passieren, wenn sich KIs wirklich selbstständig machen?
Die Story aus den 70ern handelt von den damaligen Mann-Frau-Konflikten. Vom Sohn, der Fußball spielen muss, weil es Papa glücklich macht. Dort spitzt sich die Lage ebenso zu wie bei der Familie in der Jetzt-Zeit. Fynn erlebt seine erste Liebe – und das ist alles sehr anders im Gegensatz zum Familiensohn der 70er. Der Vater der 70er ist der typische Bestimmer, das Alphatier – der Vater im Jetzt ist dagegen ein erstaunlich charakterloser Schisser. Interessante Gegensätze.
Die Anklänge aus den 70ern machen durchaus Spaß, ansonsten aber entwickelt sich die Serie mehr und mehr zum Thriller.
„Cassandra“ gehört zu den spannendsten deutschen Serien seit langem. Sehr sehenswert!
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