Schlagabtausch

DO 06.02.2025 | 22.15 Uhr | ZDF

Die „Bild“ sieht schon wieder einen Mega-Skandal. „ZDF-Journalist gibt zu: Zuschauer gezielt an Unis gesucht“, heißt es da.
Allerdings: Das ZDF zwar nicht direkt Mist gebaut, aber diese Aufregung hätte man sich auch sparen können.

Am Donnerstagabend zeigte das ZDF den „Schlagabtausch“. Vertreterinnen und Vertreter der kleinen Parteien diskutierten zu den Themen vor der Bundestagswahl.
Im Studio in Berlin saß auch Publikum – und das war auf ziemlich absurde Weise parteiisch. Als Alexander Dobrindt (CSU), Christian Lindner (FDP), Jan van Aken (Die Linke), Sahra Wagenknecht (BSW), Felix Banaszak (Grüne) und Tino Chrupalla (AfD) vorgestellt worden sind, gab es auch Applaus – aber ausschließlich für den Linken und den Grünen. Bei allen anderen blieb es still. Geradezu bedrückend still.

Auch im Laufe der Sendung zeigte sich, auf wessen Seite das Publikum stand. Bei Chrupalla gab es teilweise Gelächter, bei van Aken Applaus – das zog sich durch die 90 Minuten.
Nun weiß man ja grundsätzlich nicht, wer sich denn so ins Publikum setzt. Aber ein bisschen Einfluss hat ein Sender durchaus darauf, welches Klientel man sich ins Studio holt.
Zumal man sich korrigieren musste: Anfangs hieß es, man habe bei den Unis in Berlin angefragt, bei HU und FU. Woraus die „Bild“ den Skandal machte, weil die Unis angeblich total links seien.
Außerdem habe man bei der Friedrich Naumann Stiftung für Freiheit und beim Demographie Netzwerk e.V. angefragt – was sich schnell als nicht zutreffend erwies.
Die eigentliche Frage muss ja lauten: Warum braucht man bei einer solchen Sendung überhaupt Publikum? Braucht man bei so einem Talk wirklich Menschen im Hintergrund, die irgendwas beklatschen?

-> Die Sendung in der ZDF-Mediathek (bis 5. Februar 2027)


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