DO 19.12.2024 | 11.15 Uhr | Das Erste
Schon zu Beginn musste sich Evelin König sehr beherrschen, dass sie nicht anfängt, zu weinen. Die Moderatorin war sehr angefasst an diesem Donnerstagvormittag.
Es ist aber auch eine kleine Zäsur, die sich da im Ersten abgespielt hat. Denn das 1998 gestartete Magazin „ARD-Büffet“ lief am Donnerstag zum letzten Mal. Nach 26 Jahren wurde es abgesetzt. Aus Kostengründen.
Damit zeigt die ARD in ihrem ersten Programm am Vormittag zwischen Morgen- und Mittagsmagazin nur noch Wiederholungen.
Nun muss man natürlich sagen, dass das „ARD-Büfett“ weder Hochkultur noch Nachrichtenmagazin war. Stattdessen wurde gekocht, es gab Pflanzen- und Hobbytipps und nette Plaudereien.
Zum Abschluss wurden ein Parmesan-Soufflé mit Feldsalat, geschmorte Hähnchenkeulen mit Orangen-Pistazien-Reis und Christstollen-Parfait mit Gewürzorange kredenzt. Keine Ahnung, ob das irgendjemand wirklich nachkocht. Es ging um gehäkelte Glücksbringer und ums Weihnachtswetter.
Und immer diese Wehmut. Durchaus verständlich, das Team arbeitete sicherlich schon sehr lange zusammen. Aber die Sendung hatte einfach auch zu wenige Zuseher, als dass man den Aufwand rechtfertigen könnte.
Eigentlich lief das Magazin immer um 12.15 Uhr. Als das Mittagsmagazin Anfang 2024 auf fast zwei Stunden Länge gezogen wurde (und dadurch erschreckend verflachte), musste das „ARD-Buffet“ auf 11.15 Uhr weichen, wo noch weniger Leute zusahen.
Einerseits ist klar, dass solche Magazine heute ziemlich unmodern wirken. Andererseits schauen am Tage sowieso kaum junge Leute fern – man sollte sich da also eher auf ältere Zielgruppen konzentrieren. Die hat das Magazin vom SWR zwar erreicht, wenn auch in zu kleinem Maße. Deshalb lässt sich auch nicht behaupten, dass sehr viele Leute es vermissen werden. Ab jetzt gibt es eben Quiz-Wiederholungen…
-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 19. Dezember 2026)
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