MO 25.11.2024 | 0.45 Uhr (Di.) | RTLup
Es sind krasse Szenen. Ein Zimmermädchen begegnet im Fahrstuhl einem Hotelgast. Er wirkt freundlich. Als sie in der Angestelltenetage aussteigt, folgt er ihr, wird zudringlich. Als sie ihm zu verstehen gibt, dass er gehen solle, wirft er sie zu Boden, und schließlich vergewaltigt er sie.
Amelie ist wütend, sie weigert aber, sich zurückzuhalten. Sie bekommt stattdessen Superkräfte und wehrt sich gegen männliche Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen.
„Angemessen angry“ heißt die neue Serie, die am Montag bei RTL+ gestartet ist – pünktlich zum Tag gegen Gewalt an Frauen.
Sie zeigt einerseits, wie beschissen sich Männer mitunter gegenüber Frauen verhalten, und was Amelie dann anstellt, haben diese Leute dann auch allesamt verdient.
Am Montag ist die Serie dann auch schon im Fernsehen gelaufen. Nun ist es vermutlich so, dass es oft rechtliche Gründe hat, dass RTL seine Streamingserien auch im linearen Fernsehen zeigt – zum Beispiel fallen dann keine Zusatzgebühren für Muskirechte an.
Allerdings zeigt sich am Sendeplatz dann auch, welchen Stellenwert RTL so eine Serie gibt. Im Fall von „Angemessen angry“ könnten man sagen: gut versteckt. Stellenwert: null. Oder weniger.
Alle fünf Folgen von „Angemessen angry“ liefen in der Nacht zu Dienstag beim kleinen Spartensender RTLup. Damit das auch ja niemand mitbekommt.
So toll es ist, dass RTL so viele Serien produziert. So toll es ist, dass sich RTL solchen Themen widmet. So traurig ist es, sie im Nischen-Nachtprogramm zu verklappen.
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