DO 07.11.2024 | 20.15 Uhr | Amazon Prime Video
Nun ist der Bambi absolut in der Bedeutungslosigkeit gelandet.
Europas angeblich wichtigster Medienpreis (ich fürchte, die meinen das sehr ernst) läuft jetzt gar nicht mehr im normalen Fernsehen. Stattdessen gab es den „Bambi 2024“ am Donnerstagabend live auf Amazon Prime Video.
Wer weiß, vielleicht haben ja ein paar Dutzend Leute die Übertragung beim Streaminganbieter gefunden.
Und wenn nicht – haben sie auch nichts verpasst.
Die Show fand in den Bavaria Filmstudios in Grünwald statt, und die Stimmung war, sagen wir mal, eher so lala. So richtig glamürös war es im Studio aber auch nicht. Für so manchen müden Applaus hat es noch erreicht, aber so richtig amüsieren wollte sich an diesem Abend offenbar niemand. Gags blieben unbelacht, klatschen wollte man über sie schon gar nicht. Da konnten sich die Laudatoren Sonja Gerhardt und Vladimir Burlakov noch so abmühen – nach ihren launigen Einlagen blieb es seeeehr still im Bambi-Stall.
Und wieso gibt es eigentlich keine Redezeitbegrenzung für Preisträger mehr? Kevin Costner wollte gar nicht aufhören zu labern (und blieb ohne Übersetzung), Jella Haase holte gar einen zweiseitigen (!) A4-Zettel hervor, um ihn vorzulesen. Shirin David plauderte Ewigkeiten handzahme Danksagungen. Teddy Teclebrhan wollte scheinbar gar nicht mehr von der Bühne, um dann einfach irgendwas zu erzählen.
Es zog sich. Glamour kam bei diesem „Bambi 2024“ einfach nicht auf.
Mehr als eine öde Abfolge von Bambi-Übergaben, Danksagungen und Lobreden war das nicht.
Für einen jungen, hippen Streamingdienst war das alles erschreckend lahm. Das sollte besser, spannender, aufregender gehen. Die guten Zeiten des Bambi sind schon lange vorbei.
Schreibe einen Kommentar