Parteien zur Europawahl 2024: Die Partei

MO 03.06.2024 | 17.10 Uhr | ZDF

Es gibt nun wirklich nicht oft – na ja, sagen wir mal: nie – vor, dass eine Rede von Martin Sonneborn (Die Partei) vor dem Europaparlament im Fernsehen zu sehen ist. Außer wenn die Partei Die Partei Gelegenheit hat, sich quasi ganz legal Sendezeit im Fernsehen zu kaufen.

Am Montagnachmittag lief im ZDF der Europawahl-Werbespot der Partei Die Partei. Sie bestand größtenteils aus einer Rede von Martin Sonneborn, direkt gerichtet an die Parlamentspräsidentin Ursula von der Leyen.
Sonneborn wirft ihr persönlich Vetternwirtschaft vor, außerdem Korruption, Moralfreiheit, Menschenverachtung, Selbstherrlichkeit, Unsichtbarkeit und Rechtsoffenheit vor.

Seine Rede selbst hat es auch in sich. Er prangert an, dass man sich zwar von einem Gaslieferanten gelöst habe, der einen brutalen Angriffskrieg gestartet habe – Putin -, dafür habe man jetzt aber einen Gaslieferanten, der einen brutalen Angriffskrieg führe – Aserbaidschans Präsident Aliyev. Aserbaidschan liege im Bereich der Pressefreiheit und der bürgerlichen Freiheiten sogar noch hinter Russland. Ganz vorn sei Aliyev aber bei der Bestechung von, so Sonneborn, „CDU-Honks“.

Sonneborn habe bei von der Leyens Dienstantritt gedacht, sie sei unfähig und ein bisschen kriminell. Jetzt wisse er, dass sie auch beeindruckend moralfrei sei.

Ist das noch Satire?
Ist es nicht, und das soll es auch gar nicht sein. Zwar tritt Die Partei als Satirepartei auf, aber im Europaparlament hat sich gezeigt, dass sie mehr als das ist. Martin Sonneborn legt seine Finger in brennende Wunden, zeigt Missstände auf. Er macht das oft in einer satirischen Art – aber diese Satire hat dennoch immer einen ernsten Hintergrund.

Dieser Wahlwerbespot ist ziemlich fies, weil er direkt einen Konkurrenten angreift, aber irgendwie beindruckend ist er auch.

-> Der Spot bei Martin Sonneborn auf Youtube


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