Eurovision Song Contest 2024: Die Aftershow aus Malmö

SA 11.05.2024 | 1.00 Uhr (So.) | Das Erste

Was für ein Triumph! Die Schweiz hat den Eurovision Song Contest 2024 gewonnen! Blöd nur, dass die Schweiz kein eigenes Rahmenprogramm mehr hat. Denn das SRF hat sich im vergangenen Jahr erstmals mit dem ORF und dem NDR zusammengetan. In allen drei Ländern gibt es vor dem ESC-Finale und danach eine gemeinsame Sendung, die von Barbara Schöneberger moderiert wird.
Vermutlich will man Kosten sparen.

Für Österreich und die Schweiz hat das aber auch Nachteile: Denn in Wirklichkeit zeigen sie nun eine deutsche Sendung mit deutscher Sicht auf den ESC.

So wirkte der Jubel von Barbara Schöneberger über die Schweiz schon ein bisschen angestrengt, als ob sie sich in dem Moment erst klarmachen musste, dass sie ja auch für die Schweiz sendet und gewissermaßen ja gewonnen hat. Viel lieber wollte sie natürlich über den 12. Platz von Deutschland sprechen, und es machte den Eindruck, als das das viel toller als der Sieg der Schweiz.

Man hat es während der Aftershow nicht mal geschafft, ein Interview mit Nemo zu bekommen – es wirkte auch nicht so, als würde man sich bemühen. Stattdessen wies man darauf hin, dass das Schweizer Fernsehen im Anschluss die Sieger-Pressekonferenz live übertrage.

Thorsten Schorn hatte immerhin Kaleen, die für Österreich antrat, und Isaak aus Deutschland am Mikro.
Dabei zeigte sich auch, dass sich die Deutschen nicht bewusst sind, dass Länder, die sich überhaupt erst mal fürs Finale bewerben müssen, die Sache ganz anders bewerten. So dachte Schorn, dass Kaleen mit ihrem vorletzten Platz sehr unglücklich sei und wollte schon Mitleid heucheln. Kaleen aber war glücklich, denn sie hatte ja das Finale erreicht – und das zähle schon viel. Ein Gefühl, das man im finalverwöhnten Deutschland nicht kennt.

Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass die Schweizer und Österreicher mit der Kooperation mit dem NDR sind richtig und rundum glücklich sind, wenn am Ende sich die Deutschen vor allem sich selbst feiern wollen.

-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 11. Juni 2024)


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