Kiwis große Partynacht

FR 05.01.2024 | 20.15 Uhr | Sat.1

Dem Privatfernsehen erreichen die jungen Zuschauer kaum noch, und die Älteren haben nur noch wenig Lust auf Shows mit Werbung.
Dennoch versucht man seit einigen Jahren, den Fokus wieder auf die älteren Zielgruppen zu richten. Anders ist „Kiwis große Partynacht“ bei Sat.1 nicht zu erklären.

Das Erste und das ZDF haben große Erfolge mit ihren Musikshows. Am meisten schafft es Florian Silbereisen die Menschen vor der Glotze zu vereinen – vor allem Ältere, aber die Marktanteile liegt auch bei U50 über dem Durchschnitt. Beim ZDF ist es der Fernsehgarten, der im Sommer für Stimmung sorgt, und auch Giovanni Zarella macht dort eine Musikshow.

So was wollte man bei Sat.1 auch. Eine eigene Musikshow, bei der auch die älteren Zuschauer sich die Augen reiben und sagen: Hui, so schlecht ist Sat.1 ja gar nicht.
Und weil Jörg Pilawa überraschenderweise keine Zeit hatte, Andrea Kiewel dafür im Winter umso mehr, engagierte Sat.1 die Fernsehgärtnerin für „Kiwis große Partynacht“.

Thema in der zweiten Ausgabe am Freitagabend war die Musik der 80er und 90er, was sehr weit gefasst war. Und so playbackten mehr schlecht als recht zweieinhalb Stunden Stars wie Lou Bega oder die Münchner Freiheit. Ersterer bewegte die Lippen zu seinem einzigen Hit, die Münchner Freiheit bewegte mit neuem Sänger die Lippen zu den Charthits der 80er. Johnny Logan kam vorbei, Heinz Rudolf Kunze. Dr. Alban, Loona und Alphaville. Thomas Anders bewegte die Lippen vom Modern-Talking-Playback, und immerhin hat man das Band genommen, auf dem Dieter nicht mitsingt.

Warum in der Show keine wirkliche Partystimmung aufkommt, ist schwer zu sagen. Die Stars auf der Bühne wirkten oft steif, und dass nichts live ist, war immer zu merken. Auch, weil die Gesangstimmen seltsam hallig klangen.
Vielleicht lag es am Studio, in dem das Publikum um die Bühne herumstand, teilweise vor Absperrungen. Die Kamera war aber immer bemüht, Leute zu zeigen, die sehr gut drauf waren. Dabei wirkte alles in Wirklichkeit ziemlich angestrengt.

Dass Kiwi behauptet, es handele sich um Deutschlands größte Party im Fernsehen, wirkte übrigens lächerlich. Denn sie selbst hat erst ein paar Tage davor, die wirklich größte Party im ZDF moderiert, Silvester am Brandenburger Tor.
Ob es weitere Folgen von „Kiwis großer Partynacht“ geben wird, ist abzuwarten. Sat.1 sollte sich aber auf jeden Fall eine andere Location suchen. Vielleicht kann man sich ja in Mainz im Fernsehgarten einmieten – da kennt sich Kiwi ja auch ganz gut aus.

-> Die Sendung bei Joyn


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