DI 02.01.2024 | 20.15 Uhr | Sat.1
In der langen Reihe der Retro-TV-Comebacks hat Sat.1 Zirkusluft geschnuppert. Bis 2008 war es in Deutschland Tradition, dass im Ersten „Stars in der Manege“ auftreten und mit ihren Künsten, mit Artistik oder anderen Aktionen begeisterten.
Am Dienstag lief die Show zum dritten Mal in Sat.1. Aber so richtige Zirkusatmosphäre will bei „Stars in der Manege“ 2024 nicht mehr aufkommen. Was daran liegt, dass sich die Macher nicht trauen, eine echte Zirkusshow zu inszenieren.
Zwar gibt es im Zirkus Krone eine richtige Zirkusband, die man sogar vorstellt, aber so richtig was zu tun scheint sie nicht zu haben. Der Vorspann ist ein 08/15-Popsong, Moderator Jörg Pilawa trägt zwar einen Zirkusdirektor-Jackett, aber wie ein Zirkusdirektor sieht er nicht aus, eher wie ein – das, was er halt ist – Moderator.
Außerdem ist ja heute sowieso die altbekannte Frage: Was ist eigentlich ein Star? Sarah Harrison, weil sie viele Follower im Social Media hat? Oder Paul Janke, der vor zig Jahren Bachelor war: Er durfte als Statist bei einer Handvoltige-Truppe danebenstehen. Einen Rückwärts-Salto hat er dann aber auch gemacht. Ich könnte das nicht – für so eine Show aber eher dürftig. Jeannine Michaelsen macht irgendwas auf dem Trampolin. Hardy Krüger Jr. reitet auf einem Pferd – und vor allem das Pferd kann einem nur leid tun.
Gewonnen – das Zirkuspublikum hat abgestimmt – hat der isländische Fußballer Rúrik Gíslason. Er hatte sich bei der Probe schon eine Hand gebrochen und machte seine Akrobatik nun im wahrsten Sinne des Wortes „mit links“. Vernünftiger wäre es vermutlich gewesen, sich auszukurieren, auch wenn seine Nummer tatsächlich stark war.
Aber alles in allem eher laue Nummern, kaum wirkliche Zirkusatmosphäre und dazu noch eine überflüssige Tiernummer. „Stars in der Manege“ hat leider überhaupt kein Flair und ist dazu noch ziemlich öde.
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