Farbe bekennen: Olaf Scholz

MI 13.12.2023 | 20.15 Uhr | Das Erste

15 Minuten für wichtige staatspolitische Angelegenheiten. Eine Viertelstunde dafür, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erklären soll, wie das denn jetzt so ist mit dem Haushalt 2024. Eine Viertelstunde, um Fragen zu beantworten und zu erklären.

Nach der Einigung der Regierungskoalition über den Haushalt für das kommende Jahre, hat Das Erste am Mittwochabend das Programm geändert. Zum Beginn der Primetime, nach der Tagesschau, wurde Olaf Scholz in die Mangel genommen.

Wobei Mangel ein gutes Stichwort ist: Denn das Format „Farbe bekennen“ ist auch so ein Mangel.
Das größte Problem: Man kratzt an der Oberfläche. Dass um 20.15 Uhr Zeit für ein Interview eingeräumt wird, ist sehr gut. Dass es aber nur 15 Minuten sind, ist dagegen viel zu wenig. Normalerweise müsste so ein Format 45 oder 60 Minuten lang sein.

Das fängt schon damit an, dass die Sendung aus Zeitgründen ohne nennenswerte Einspieler auskommen muss. Es wird nichts näher erklärt, es wird keine Übersichten zum Haushalt, zu Kürzungen, ganz allgemein dazu, was denn da beschlossen worden ist. Das mag im Zusammenspiel mit der Tagesschau davor funktionieren, aber wer die Sendung zusammenhanglos in der ARD-Mediathek sieht, steht im Regen.
Die Fragen, die durchaus kritisch waren, konnten durch die kurze Sendedauer nicht in die Tiefe gehen. Konfrontationen mit bestimmten Fakten sind so auch nicht möglich.

So ist löblich, dass das Öffentlich-Rechtliche spontan Sendezeit für Politik freiräumt – aber es ist einfach nicht genügend und deshalb nicht wirklich gut.

-> Die Sendung in der ARD-Mediathek


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