SO 03.12.2023 | 21.45 Uhr | Das Erste

Ist Deutschland den Herausforderungen gewachsen? Das fragte Anne Will am Sonntagabend in „Anne Will“. Es war so ein bisschen der Versuch eines Blickes in die Zukunft. Die auch eine Zukunft ohne Anne Will in „Anne Will“ sein wird. Denn besagte Anne Will hat sich am Sonntag nach 553 Ausgaben ihrer Talkshow von den Gästen, aber vor allem von ihrem Team und den Menschen zu Hause verabschiedet.

Ein letztes Mal begrüßte sie direkt nach dem „Tatort“ ihre Gäste, um das Thema der Woche zu besprechen. Wie es ab 1998 schon Sabine Christiansen in „Sabine Christiansen“ auf dem Sendeplatz getan hatte. Anne Will übernahm 2007, musste aber 2011 zwischenzeitlich den Platz für Günther Jauchs „Günther Jauch“ räumen, weil… also, weil, die ARD da den Günther Jauch lieber haben wollte.

Seit fast 26 Jahren talken sonntags ab 21.45 Uhr Journalisten Talkshows, die so heißen wie sie selbst.
Und ab 2024? Hat sich die ARD da mal gedacht: Hui, wir machen da mal was anderes? Vielleicht mal ein gesellschaftliches Format, das anders funktioniert als die herkömmliche Quasselrunde?
Nein, natürlich nicht.
2024 kommt die nächste Journalistin, die unter ihrem Namen zum Talk einlädt: Caren Miosga. Wieder Gequassel, aber es soll längere Einspieler geben, was ja wahnsinnig innovativ ist.
Dass sich die ARD auf dem Sendeplatz sich nicht getraut hat, wirklich mal was Neues zu wagen, ist schade und auch symptomatisch. Bloß keine Experimente.

-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 3. Dezember 2025)