Tod den Lebenden

SA 16.09.2023 | 21.45 Uhr | one

Das muss man ja auch erst mal schaffen: Eine Serie voller Unsympathen. Wo jeder und jede mit jedem und jeder pennt. Und wo trotzdem Eifersucht herrscht.
„Tod den Lebenden“ heißt die Serie, die am Sonnabendabend komplett bei one ausgestrahlt worden ist.

Heidi (Odine Johne) und Juklas (Julius Feldmeier) sind ein Liebespaar. Also, sie sind zusammen, aber sie leben in einer WG, und da sind sie alle irgendwie, nun ja, zusammen. Zum Beispiel mit Becky (Kristin Suckow), und wenn die mal einen Typen mitbringt, dann darf, äh, muss er es natürlich auch mit Heidi und Juklas treiben. Gehört quasi zum guten Ton.
Blöd nur, dass Heidi ziemlich unangenehm werden kann, wenn es um Eifersucht geht, und Heidi ist leider immer mal wieder eifersüchtig. Auch so wirklich glücklich scheint sie mit der ganzen Sache nicht zu sein, obwohl sie eine der Treiberinnen dieser freien Sexsache ist.

Aber dann wird Heidi plötzlich schwer krank. Der Klimawandel verschlimmert ihr Leiden zusätzlich. Die WG muss sich damit auseinandersetzen – mit der Krankheit und mit dem Klimawandel. Sie drohen, in die Radikalität abzudriften.

Wenn beim Sex alles egal ist, und wenn einem auch die Personen scheinbar egal sind. Hier soll sicherlich auch die Geschichte einer polyamoren Beziehung erzählt werden. Leider aber funktioniert das hier nicht so richtig. Das liegt einerseits an der scheinbar dominanten Heidi, die gleichzeitig schrecklich unsympathisch ist. Und auch an eher wunderlichen Momente, in denen Dritte in die Sexgruppe reingezogen werden, die damit überrumpelt sind. Aber alles ist halt irgendwie wurscht.
Dialog, so in etwa: Bissl Sex? Och joa, okay. Umarmung? Hm, ja. Na gut. Hat aber viel mit Liebe zu tun. Ahja, merkt man voll.

„Tod den Lebenden“ ist so interessant wie auch ziemlich bescheuert, und eigentlich möchte man diese Leute nicht so richtig kennen.

-> Die Serie in der ARD-Mediathek (bis 15. September 2024)


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