Freiheit ist das Einzigste, was zählt

DO 03.08.2023 | 0.30 Uhr (Fr.) | zdf neo

Das ZDF hat eine Serie über die Reichsbürger-Serie produziert. Also, nichts, was irgendwie informieren soll, sondern eine Satire. Sie lief gut versteckt im Nischensender zdf neo im Nachtprogramm – und im Grunde auch völlig zurecht, weil das, was man da sieht, so künstlerisch abgedreht ist, dass kaum jemand kapieren wird, was wir da überhaupt zu sehen bekommen.

„Freiheit ist das Einzigste, was zählt!“, heißt der Sechsteiler, der komplett in der Nacht zum Freitag zu sehen war. Und wenn du jetzt sagst, dass es nicht „das Einzigste“ heißt, dann hast du zwar recht, aber das soll so sein. Weil jemand es lustig findet. Vermutlich derjenige, der auch die Serie lustig findet. Und ein paar Kulturkritiker, die die Genialität der Serie natürlich schnellstens erkannt haben.

Es geht um Hans den König des Freien Deutschlands. Er umgibt sich mit einer Gruppe sogenannter Souveränisten. Sie kommen irgendwo im Hinterzimmer eines kleinen Schlosses bei Düsseldorf zusammen. Es gibt bereits das eigene Reich, das sie gegründet haben, und bald soll die Revolution erfolgen.

Wer die alten Filme von Christoph Schlingensief kennt, wird die vollkommen abgedrehten, mitunter handlungsfreien Geschichten kennen, mit lauter Leuten, die bekloppte Dinge machen, irre Sachen sagen und auch sonst irgendwie, nun ja, wirr sind.
So wirkt über weite Strecken auch die Serie. Nun kann man natürlich auch über Reichsbürger eine Comedyserie machen. Aber so genau weiß man gar nicht, was diese Serie ist. Mehr grotesk als lustig, und dabei leider eben überhaupt nicht lustig. Hans wird natürlich von einer Frau gespielt, weil auch das ja so herrlich grotesk ist.

Es wird sicher Leute geben, die so eine Gaga-Serie lustig finden. Aber bei zdf neo wird man schon gewusst haben, warum es selbst dort nur für das Nachtprogramm gereicht hat.

-> Die Serie in der ZDF-Mediathek (bis 27. April 2024)


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