MaPa

(1) -> 31.5.2020

FR 26.05.2023 | 22.20 Uhr | Das Erste

Es war 2020 wahrscheinlich die unterschätzte und unterrepräsentierte deutsche Serie: „MaPa“ lief zunächst kaum beachtet bei Joyn, danach kaum beachtet beim rbb.
Dabei war der Sechsteiler herzerwärmend sehenswert, wenn auch traurig. Es geht um Metin (Max Mauff), dessen Frau in der Nacht neben ihm im Bett liegend gestorben ist. Nun muss Metin mit seiner Trauer fertig werden und sich allein um das Baby kümmern. Oft gab es Momente, die traurig waren – und quasi unter Tränen musste man lachen, weil es passiert war, das in aller Trübheit auch total lustig war.

Am Freitagabend lief Staffel 2 an – erstaunlicherweise im Ersten. Joyn ist als Partner zwar raus, dafür konnten die Macher neben den rbb auch die ARD-Degeto als Partner gewinnen. Deshalb laufen die sechs neuen Folgen wohl auch im Ersten – und natürlich in der ARD-Mediathek.

Staffel 2 ist allerdings anders, denn inzwischen sind einige Jahre vergangen, Lene ist jetzt ein Kitakind. Metin hat die gröbste Trauer überwunden und findet sich langsam mit dem Gedanken ab, wieder auf der Suche nach einer Partnerin zu sein. Es steht weniger die Trauer im Mittelpunkt, jetzt geht es um die Vater-Tochter-Beziehung, Metin ist wieder mit Freunden unterwegs – und Corona ist auch noch mal ein Thema. Metin flüchtet mit seinen Freunden aus Berlin in ein Haus im Wald, werden aber vom Nachbarn verpfiffen, weil sie damit die Coronaregeln umgingen. Aus heutiger Sicht – und damals auch – irrsinnig, und natürlich führt das zu skurrilen Situationen.

Es gibt viele schöne Momente in dieser Staffel 2. Wenn Lene reflektiert, warum sie eigentlich ohne Mutter aufwächst, dann ist das rührend. Spannend ist, dass Metins Mutter eine Begegnung mit einer alten Liebe hat – die so heißt wie ihr Sohn. Ob da mehr dahintersteckt, wird irgendwie angedeutet, aber nicht gesagt.

Absolut überflüssig ist nur die überüberlange Rückblende in der 6. Folge – und eigentlich ist sie keine Rückblende, sondern es geht um die Frage, ob Metin und seine Frau noch zusammen wären, wenn sie nicht gestorben wäre. Das ist leider ziemlich langweilig, weil es die Story weder voran bringt, noch ist das ja irgendwie relevant.

Die Macher wünschen sich, dass sie in zwei oder drei Jahren die Geschichte um Metin und Lene weitererzählen können, und immer mal wieder in größeren Abständen. Die Idee ist reizvoll, und so freue ich mich auf Staffel 3. Dann vielleicht 2026?

-> Die Serie in der ARD-Mediathek (bis 17. November 2023)


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