MO 10.04.2023 | 20.15 Uhr | Das Erste
Der „Tatort“ vom rbb in Berlin hat eine neue Kommissarin. Wobei Susanne Bonard eigentlich gar keine Kommissarin ist, sondern Dozentin an der Polizeiakademie. Aber irgendwie schlittert sie in einen Fall, der es in sich hat. „Nichts als die Wahrheit“ hieß der zweiteilige Krimi, der am Ostersonntag und Ostermontag im Ersten lief. Es war der Einstand von Corinna Harfouch als Susanne Bonard. Sie spielt jetzt an der Seite von Mark Waschke.
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Denn sie wollte rechtsextreme Strömungen an der Polizeiakademie publik machen. Auch Susanne Bonard hat den Verdacht, dass in der Hinsicht etwas an der Akademie vorgeht. Rassistische Ausfälle, und eine Gruppe junger Polizisten soll einen jungen, schwarzen Jugendlichen bedrängt haben – auch dort war Rassenhass im Spiel.
Irgendwie ist es ein Tabu. Andererseits ist es völlig logisch, dass ein Erstarken der teilweise rechtsextremen AfD auch dazu führt, dass Anhänger des Gedankenguts auch in den Alltag drängen – und somit auch in die Berufe und damit in die Reihen der Polizei. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Berichte darüber – rechtsextreme Chats oder andere Vorkommnisse.
Auf bedrückende Weise zeigte dieser spannende Krimi, dass es nicht um Einzeltäter geht, sondern um tief verwurzeltes Denken – und um das Vertuschen diverser Vorkommnisse.
Gut, dass der „Tatort“ auch solche brisanten, gesellschaftliche Strömungen aufzeigt – und mit Corinna Harfouch ist zudem eine tolle Schauspielerin hoffentlich etwas länger mit im Team.
-> Der Film (Teil 1) und (Teil 2) in der ARD-Mediathek (bis 10. Oktober 2023)
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