DO 09.03.2023 | 20.15 Uhr | ZDF
Das ZDF spricht von der Serie des Jahres, und was tatsächlich stimmt, ist, dass die Serie tatsächlich unglaublich viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Nun ist aber „Der Schwarm“ auch nicht irgendeine Serie, sondern die Umsetzung des Bestsellers von Frank Schätzing. Den ich aber, nebenbei bemerkt, für vollkommen überschätzt und furchtbar langatmig halte.
Die acht Folgen liefen nun in der ZDF-Primetime, von Montag bis Donnerstag immer zwei Teile am Stück.
Irgendwas geht da vor, in den Meeren der Erde. Ein großer Wal wird an einen Strand gespült. Ein Ausflugsboot wird von einem Wal angegriffen und zerstört. Große Mengen Methaneis gelangen an die Meeresoberfläche. Ein Tsunami rollt auf die Küste zu. Zig Tausende Krabben kommen an Land.
Gruselige Ereignisse, und die große Frage ist, was denn da die Ursache ist. Wissenschaftler beschäftigen sich damit, und sie finden raus: Sie haben es mit einer Schwarmintelligenz zu sein – und die scheint es auf den Menschen abgesehen zu haben.
In achtmal 45 Minuten wird die Story erzählt, aber seien wir ehrlich: Vier oder fünf Folgen hätten auch gereicht. Denn auf unerklärliche Weise ist diese Serie erstaunlich langatmig geraten. Wo sich beispielsweise Katastrophenfilme darauf konzentrieren, dass demnächst etwas passiert, plätschert Folge 1 ziemlich gemächlich dahin. Und wird der Cliffhanger dann zum großen Spannungserlebnis, dann fällt diese Spannung direkt danach wieder komplett in sich zusammen. Die Serie schafft es nicht im Ansatz, eine gewisse Spannung zu halten. Stattdessen blitzen die Katastrophen-Ereignisse immer wieder auf, um teilweise zu versanden. Ein Tsunami? Mit Dramatik? In der nächsten Szene ist davon kaum noch die Rede.
Die Serie hat wohl 44 Millionen Euro gekostet, es handelt sich um eine europäische Produktion, das ZDF hat das also längst nicht alleine bezahlt. Aber das Traurige daran ist, dass man nicht so wirklich sieht, wo diese 44 Millionen geblieben sind. Immer wieder gibt es dafür aber ewig lange Szenen, in denen Wissenschaftler auf Computer gucken und vor sich hin erzählen. Oder andere Wissenschaftler, die überlegen, hin und her laufen, irgendwo hinfahren – und so weiter.
Weil die wirklich spannenden Momente so weit auseinander liegen, ist für den Zuschauer auch lange gar nicht klar, worin die wirkliche Bedrohung eigentlich liegt. Die letzte Folge driftet dann irgendwie in eine Science-Fiction-Richtung ab, die alles andere als gelungen ist. Denn die Serie verliert am Schluss vollkommen die Botschaft, fast es denn eine Botschaft geben soll.
„Der Schwarm“ ist leider nicht die Serie des Jahres.
-> Die Serie in der ZDF-Mediathek (bis 6. März 2024)
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