MO 20.02.2023 | 9.00 Uhr | WDR

Kölle! Alaaf!
Stundenlang hat der WDR am Rosenmontag den Kölner Karnevalsumzug live übertragen. Immerhin ist er in diesem Jahr stramme 200 Jahre alt geworden.

Von vorn bis hinten, vom ersten bis zum letzten – und wirklich bis zum letzten – Wagen ist alles nach Hause übertragen worden.
Dass da sechs Stunden einfach nicht reichen – dafür müsste ja jeder Verständnis haben. Außer vielleicht die Düsseldorfer, die freundlicherweise länger warten mussten, bis denn endlich auch ihr Rosenmontagsumzug gesendet worden ist. Wo doch die Kölner und die Düsseldorfer sowieso schon keine Freunde sind.

Aber es gab auch einen sehr wichtigen Grund, warum der WDR die Live-Übertragung um mehr als eine halbe Stunde überzogen hat. Man wollte unbedingt noch die Enthüllung des Sessionsmottos für 2024 zeigen. Und das war dann auch wirklich spannend – wo doch das Motto für den Umzug ja wirklich sehr, ähm, egal ist.
Und so ging dann auch ein Ruck durch die schon leicht müde und angetrunkene Masse, als das Motto das Licht der interessierten Öffentlichkeit erblickt hat: „Wat e Theater, wat e Jeckespill“. Man wolle die kleinen Kneipen damit ins Licht der Öffentlichkeit rücken.

Dass man die kleinen Kneipen Kölns und den dortigen Karneval damit ins Licht rücken will, ist ja nett – taugt aber eher wenig als Umzugsmotto. Es sei denn, wie sehen 2024 lauter Theaterwagen. Und in Düsseldorf wird man das uninteressiert zur Kenntnis genommen haben, als man beim WDR dann ein Erbarmen hatte und die Aufzeichnung vom dortigen Umzug startete.