DO 16.02.2023 | 20.15 Uhr | ProSieben
18. Staffel? Zum 18. Mal fragen sich die Fans: Wer wird Germanys next Topmodel? Wer wird die Nachfolgerin von dieser Dings, die die 17. Staffel gewonnen hat und seitdem große… Keine Ahnung, was macht die jetzt so?
Am Donnerstagabend jedenfalls ging es auf ProSieben wieder los – aber anders als sonst. Denn Heidi Klum setzte sich erst mal auf einen Stuhl. Sie wollte reden.
Nachdem sie sich so viel Sachen anhören musste, vor allem im letzten Jahr, wolle sie nun auch mal Stellung beziehen.
Tatsächlich scheint die Show ja schon lange ziemlich aus der Zeit gefallen zu sein. Die Vorwürfe kommen immer wieder auf, und warum es der Heidi ausgerechnet jetzt reicht, liegt vielleicht daran, dass auch eine Kandidatin sich ausführlich geäußert hatte. Da ging es um Manipulationen und um schlechte Behandlung der Frauen, um bescheuerte Aktionen und Zickigkeiten.
Heidi erzählte davon, dass ja bei ihr damals noch alles viel schlimmer gewesen sei. Alle mussten dünn sein. Heute würden sich alle Diversity auf die Fahnen schreiben und auch „Curvy-Models“ über den Laufsteg schicken. Wobei man ganz klar sagen muss: So lange man extra hervorhebt, dass es Curvy-Models gebe (das heißt überspitzt nichts anderes als dicke Models), und das immer noch als etwas Besonderes hervorhebt, ist nichts besser geworden.
Ansonsten werde gezeigt, was passiere, es gebe keine Texte, keine Storylines, und man könne die Person nur so darstellen, wie sie ist. Auch ein Bildschnitt mache keinen anderen Menschen. Letzteres stimmt natürlich nicht ganz – denn natürlich kann man beeinflussen, wie die Menschen vor dem Fernseher ein Model finden – wenn man Dinge weglässt, kürzt oder ausführlich darstellt. Mit Schnitten geht sehr viel.
Was nach der Show geschehe, könne Heidi nicht beeinflussen, wie es mit den Models weitergehe, liege in ihrer eigenen Hand. Wobei es ja eigentlich klar sein sollte, das Topmodel zumindest im ersten Jahr zu unterstützen – und sei es nur durch diverse Auftritte bei ProSieben – so macht es RTL auch mit seinen Show-Gewinnern.
Ansonsten wie sie Vorwürfe zurück, dass manipuliert werde. Die Designer sind natürlich schuld: Sie lassen die Beine mit Öl einschmieren, die entscheiden über die Kleider – da kann ja Heidi nun wirklich nichts dafür.
Auch können die Models futtern, was sie wollen, sagt Heidi – außer Zigaretten und Alkohol.
Überraschend war an diesem Statement von Heidi Klum nicht der Inhalt. Der war absolut erwartbar. Überraschend ist, dass sie das Statement überhaupt abgab. Dass sie sich genötigt sah, das Statement abzugeben. Überraschend ist auch, dass dieses Statement ausschließlich in der Primetime-Ausstrahlung bei ProSieben zu sehen war – nicht in der Wiederholung und auch nicht im Streaming bei Joyn.
Gar nicht überraschend ist, dass sich Heidi Klum weiterhin nicht dazu äußert, warum sich in der Vergangenheit Models öffentlich nackig machen mussten, während sie auf einer großen Bühne durch eine Stadt gefahren wurden – wo alle alles fotografieren konnten. Und die vielen anderen zweifelhaften Aktionen der vergangenen Jahre. Die Kritik an der Show ist so viel mehr als die Punkte über die sie sich am Donnerstag echauffieren durfte.
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