Weltspiegel-Doku: Ukraine – Krieg im Leben

MO 13.02.2023 | 20.15 Uhr | Das Erste

Wie geht es eigentlich den Menschen in der Ukraine? Wie erleben sie den Krieg? Wie ist es, wenn Krieg Alltag ist? Oder wenn Krieg ist, der Alltag aber schon wieder relativ normal ist. Und: Was ist eigentlich noch normal im Krieg?

Im Ersten lief dazu am Montagabend die berührende Doku „Ukraine – Krieg im Leben“. ARD-Korrespondent Vassili Golod hat sich dafür mit Menschen getroffen, die ihn in ihren Alltag ließen. Golod selbst stammt auch aus der Ukraine, kennt sich dort recht gut aus.

Wir lernten Oleksandr kennen. Er ist Elektriker, und das war früher ein Job, für den sich die Leute nicht besonders interessierten. Früher sei es so gewesen, dass manchmal der Strom ausfiel, und die Leute davon genervt waren und den Technikern zuriefen, ob sie denn keine Ahnung hätten.
Heute sind wir in der Wohnung von Oleksandr und seiner Familie. Morgens macht er für die Tochter die Milch warm. Es ist noch früh, und in ein paar Minuten wird der Strom wohl weg sein, weil die Industrie den Strom benötigt. Die Menschen haben sich dran gewöhnt, nehmen das hin, sind froh, dass es irgendwie läuft.

Wir sind in einer Schule zu Gast, wo schon wieder relativ normal Unterricht stattfindet. Die Fassade ist saniert, die Fenster alle wieder eingesetzt. Vor einem halben Jahr war alles zerstört, die Russen hatten das Gebäude besetzt. Jetzt ist der Schulleiter gerade dabei, das bombensichere Untergeschoss auszubauen, damit dort Unterricht stattfinden kann.

Es geht um Architektinnen, die wieder in ihre Heimat gekommen sind, um zu helfen, das Land wieder aufzubauen – noch vor einem Kriegsende, von dem keiner weiß, was es da ist. Um eine Ärztin, die versucht, den Praxisbetrieb aufrecht zu erhalten.

Es ist rührend und bedrückend zu sehen, wie die Menschen versuchen, klarzukommen. Und hier in Deutschland plagen wir uns mit Wohlstandproblemen, ob man in der Stadt nun 30 statt 50 fahren darf. Und ob wir gendern. Sieht man sich das Alltagleid in der Ukraine an, dann kann man nur Respekt haben – und man ahnt, wie es ist, wenn man sich auf vollkommen neue Situationen einstellen muss.
Gut, dass dieser Film auch einen Platz in der Primetime gefunden hat.

-> Die Doku in der ARD-Mediathek


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert