Hart aber fair: Ein Land wird ärmer – Wer zahlt die Krisenrechnung 2023?

MO 09.01.2023 | 21.00 Uhr | Das Erste

Er hatte es ja vorher schon angekündigt: Er wolle erst mal nicht viel anders machen als sein langjähriger Vorgänger: Und genauso kam es auch. Am Montagabend moderierte Louis Klamroth erstmals die Talkshow „Hart aber fair“ im Ersten.

Ganz ohne Veränderungen ging es nicht, sie sind aber nur marginal: Die Titelmusik ist minimal angewandelt, die Vorstellung der Gäste erfolgt nicht mehr im Splitscreen, sondern sie werden hinter dem moderierenden Klamroth eingeblendet. Brigitte Büscher liest nicht nur Mails vor, sondern befragt auch in einem Einspieler die Leute draußen (ob sie das bei Plasberg auch schon durfte, entzieht sich meiner Kenntnis). Aber das war es auch schon an Veränderungen.

„Ein Land wird ärmer – Wer zahlt die Krisenrechnung 2023?“ war Frage und Thema der Premierensendung. Im Panel saß auch ein Familienvater, dessen Geld ihm zwischen den Fingern verrinnt. Ansonsten aber das übliche Personal. CDU-Spahn, SPD-Klingbeil, eine die Regierung kritisierende „Spiegel“-Journalistin und eine Wirtschaftswissenschaftlerin.

Louis Klamroth führte souverän durch die Sendung. Fehler unterliefen ihm keine. Allerdings hatte er vorher versprochen, Stimmung in die Bude bringen zu wollen, und im Grunde war er durch seine politischen Talkshows u.a. bei ProSieben durchaus dafür bekannt: provokant nachfragen, auch mal die Gäste unterbrechen, eine gewisser Bissigkeit eben.
Da ließ er am Montag noch vermissen. Die Sendung war fair, aber wirklich hart war sie nicht. Und grundsätzlich wurde es „Hart aber fair“ durchaus mal gut tun, an der einen oder anderen Stelle aus den ausgetretenen Pfaden zu treten. Denn so okay, wie sich Klamroth zur Premiere geschlagen hat, muss man auch sagen: Es fehlt eben doch noch die Stimmung in der Bude.

-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 9. Januar 2024)


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